Bühne
Schlager lassen die Jugend der Zuhörer wieder aufleben
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Die Wupperhofer begeistern bei ihrem Frühjahrskonzert.
Von Wolfgang Günther
Der MGV Solingen-Wupperhof begeisterte am Samstagabend mit unvergessenen Evergreens der Schlagerparade. In seinem Sängerheim, dem Helga-Leister-Haus, sang der renommierte Männerchor sein Frühjahrskonzert mit den schönsten Schlagerhits der 1950er und 1960er Jahre.
Die Gruppe trägt den Ehrentitel „Chor vom Bergischen Land“. Doch auch an den Wupperhofern ist die Corona-Pandemie nicht spurlos vorüber gegangen. „Mit gut 35 Sängern sind wir aber immer noch gut aufgestellt“, sagte Andreas Imgrund, der zum fünfköpfigen Leitungsteam gehört. Dort wirkt auch Jochen Wingerath mit, der am Samstag die Moderation übernommen hatte.
„Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs sehnten sich die Menschen nach guter, problemfreier Unterhaltung. Da kam der Schlager genau zur rechten Zeit und wurde zum Kulturgut“, erklärte er. Begleitet wurden die Sänger von ihrem Chorleiter Heinz Walter Florin am Flügel und Paul Ulrich am Kontrabass. Der Schlagzeuger Jürgen Pfeiffer rundeten die instrumentale Seite des Konzerts ab.
Wingerath erinnerte das Publikum im ausverkauften Saal auch an die Sehnsucht der Deutschen nach dem romantischen Italien. Gleich darauf gab der Chorleiter den Einsatz zu einem langen Medley der schönsten Schlager, in dem das Land, wo die Zitronen blühen, besungen wird. Lieder, die zum Beispiel einst von Gerhard Wendland, Rudi Schuricke und Peter Alexander gesungen wurden. Das von Gerhard Winkler komponierte Lied über die „Capri-Fischer“ wurde zum Hit.
Stimmlich agiert der Chor auf unverändert hohem Niveau
Diesen Begriff verdient auch „Marina“, 1959 von Rocco Granata aus der Taufe gehoben. Das Publikum der überwiegend älteren Generation konnte in Erinnerung an die Jugend schwelgen. Sehr erfreulich: Der Männerchor agiert stimmlich nach wie vor auf hohem Niveau und präsentiert immer wieder eigene Solisten.
Es ging Schlag auf Schlag bei der nostalgischen Schlagerrevue. Ein Sprung über die Grenze führte zu französischen Schlagern. Zu den damaligen deutschen Interpreten der schönsten Schlager gehörte Willy Schneider und selbst der Operntenor Rudolf Schock hatte mit Liedern aus seinen Filmen große Erfolge.
Bei der musikalischen Reise durften natürlich nicht die Damen vergessen werden. Welcher junge Mann hatte sich in den 1950er Jahren nicht in Caterina Valente verliebt? An die kesse Conny Froboess erinnerten die Sänger ebenfalls und über die „Tulpen aus Amsterdam“ ging es zur Waterkant und zu den Seemannsliedern von Freddy Quinn.
In dem begeisternden Konzert kamen auch die witzigen Lieder von Hazy Osterwald und Bill Ramsey nicht zu kurz. Die Wupperhofer haben ihrem Stammpublikum mit ihren kongenialen Interpretationen eine große Freude gemacht. Der dankbare Beifall der Zuhörer war entsprechend groß und sehr verdient.