Improvisationstheater
Schauspieler reagieren auf Zuruf
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Ensemble Impro Royal trat in der Theaterlounge auf.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Begeisterter Beifall und viel zustimmendes Gelächter gab es am Mittwochabend in der Lounge des Theater- und Konzerthauses. Das Ensemble Impro Royal unter der Leitung von Hendrik Vogt sorgte lebhaft und mit jeder Menge Spielfreude für glänzende Unterhaltung.
Dafür hatten sie „,keinen Plan, aber jede Menge Ideen dabei“, erklärt Michael, der zusammen mit Kollegin Liane als Moderator der Impro-Show auftrat. „Wir brauchen für alles, was hier heute auf der Bühne passiert Impulse aus dem Publikum“, hatte er zuvor verraten und um Zettel mit Begriffen gebeten, die sie im späteren Verlauf des Abends verwenden würden.
Keinen Plan, hatten auch die meisten der gut zwanzig Zuschauer, die damit die kleinen runden Sessel, und die Bartisch-Gruppen in der kleinen Theaterlounge nahezu füllten. „Ich hab keine Ahnung, was mich hier gleich erwartet“, war mehrfach am Tresen zu hören, der sowohl funktional als auch atmosphärisch Teil des Konzepts von Open Stage ist: Vereinen und Gruppen der Stadtgesellschaft eine Plattform zu bieten, auf der sie sich und ihren Kulturbeitrag präsentieren können.
Das änderte sich schnell: Fulminant und mit viel Tempo starteten die sieben Improvisateure mit ihren „Spielen“, auf der kleinen Bühne, von denen sie einen großen Vorrat mitgebracht hatten und bei denen das Publikum als Impuls-Geber eine große Rolle spielte.
Zudem wurde vor dem Start gemeinsam mit fünf bis null runtergezählt – erst dann setzten die zwei, drei oder vier wechselnden Darsteller mit Worten oder spielerisch die gelieferten Vorgaben um. Zum Beispiel den Wunsch „romantische Komödie mit dem Titel „Herzflimmern auf der Alm“ als Block-Buster“, eine Expertenrunde über das Thema „Liebesleben der Ameisen“, bei der jeder der drei Fachleute nur jeweils ein Wort beitragen durfte. Ein ABC-Dialog, der bedeutete, dass der Satz des zweiten immer mit demnächstfolgenden Buchstaben im Alphabet beginnen musste. Auch das Märchen „Rotkäppchen“ in Originalfassung und dann als Psychothriller und als Finale schließlich ein selbstironischer Mix aus alledem mit den herausgepickten Best-of–Szenen des Abends. War der Applaus zunächst noch etwas abwartend, so herzlich und begeistert war er am Schluss und sendete ganz klar die Botschaft: „Gerne mehr davon“.
Sie seien vor fünf Jahren als VHS-Kurs gestartet, erzählten die Impro-Royal-Mitglieder. „Schließlich sind wir bei diesem Konzept gelandet, dann aber von Corona brutal ausgebremst worden. Das hier ist einer der ersten Auftritte für uns.“
Das nächste Mal findet Open Stage am 26. April um 19.30 Uhr statt. Protagonist wird der CVJM sein. Der Eintritt ist frei, ein Hut geht herum .