Gräfrath/Wald/Ohligs
Radfahrer sollen auf Veloroute oft Vorfahrt haben
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Ausgebauter Radweg ist von Düsseldorf über Hilden und Solingen bis Wuppertal geplant. Er bringt an vielen Stellen neue Regeln.
Von Andreas Tews
Das Ziel ist klar: Auf der geplanten Veloroute von Düsseldorf über Solingen nach Wuppertal sollen künftig nicht nur Freizeitradler fahren. Sie solle Autofahrer dazu bewegen, im Alltagsverkehr auf das Zweirad umzusteigen, erklärte die städtische Radverkehrs-Planerin Alessia Mainardi in der Bezirksvertretung Gräfrath. Dazu seien einige Änderungen bei Verkehrsregelungen nötig. Unter anderem sollen Radfahrer an Kreuzungen mit Nebenstraßen Vorfahrt vor Autos haben.
Die Veloroute soll den geplanten Radschnellweg Langenfeld/Monheim-Düsseldorf-Neuss mit der Korkenziehertrasse in Solingen und der Nordbahntrasse in Wuppertal verbinden. Sie soll zum Teil auf vorhandenen Radwegen vom Bahnhof Düsseldorf-Benrath zur Nordbahntrasse führen. In Solingen verläuft die Strecke unter anderem auf der Korkenziehertrasse. Vor allem zwischen Ohligs und Solingen-Mitte führt sie über Radwege an Hauptverkehrsstraßen.
Solche Projekte werden derzeit durch den Bund gefördert. Die beteiligten Städte Düsseldorf, Hilden, Solingen und Wuppertal haben entsprechende Anträge gestellt. In Solingen wären an 22 Stellen Umbauarbeiten nötig. Die Stadt rechnet mit Investitionen von rund 2,6 Millionen Euro und hofft auf eine Bundesförderung von 2 Millionen Euro.
Voraussetzung für eine Förderung sei, dass die Route zur Minderung des Kohlendioxidausstoßes beitrage, erläuterte Mainardi. Dies erreiche man aber nur, wenn Radfahrer auf der Strecke zügig und ohne Hindernisse vorankommen. Nötig sei es deswegen, dass Radler an diversen Stellen Vorfahrt hätten. Als Beispiele nannte Mainardi den Bereich Holleweg/Nümmener Feld und die Dahler Straße. An der Wuppertaler Straße (B 224) sollen die Radfahrer aber nach wie vor an der Ampel warten. An deren Schaltung werde nichts verändert, versicherte Mainardi auf Nachfragen der Bezirksvertreter.
Markierungen sollen für Sicherheit sorgen und Aufmerksamkeit erregen
Dort, wie an anderen Stellen, werde es aber spezielle Markierungen geben, durch die der Verlauf der Veloroute hervorgehoben werde. Dies trage nicht nur zur Sicherheit bei, sagte Mainardi. Es soll bewusst auch auf die Route aufmerksam machen. Dies sei eine klare Auflage des Bundes.
Im Hinblick auf die Fahrradvorfahrt am Holleweg zeigte sich nicht nur Heide Sousa (Grüne) skeptisch. Sie befürchtet Unfälle. Außerdem sei es für Autofahrer bei schwieriger Witterung mühsam an dieser Stelle zu bremsen und wieder anzufahren. Reinhard Burski (parteilos) mahnte, bei den Planungen die Bürger einzubeziehen. Zum Beispiel hätten Anwohner der Dahler Straße beim Bau der Korkenziehertrasse Angst um ihre Parkplätze gehabt. Wenn dort jetzt Stellflächen wegfielen, sei Ärger zu erwarten.
Umbauarbeiten sind vor allem an den Stellen geplant, an denen die Veloroute Straßen kreuzt. Unter anderem werden Barrieren abgebaut, damit die Radfahrer nicht unnötig gebremst werden. Auf den Fahrbahnen werden spezielle Streifen markiert. Die größte Summe ist mit 550 000 Euro für Arbeiten am Rabbasol-Tunnel eingeplant. Dort soll eine neue Rampe gebaut werden, um die Steigung abzum
FERNWEGE FÜR RADFAHRER
RADSCHNELLWEGE Eine möglichst direkte und schnelle Verbindung zwischen zwei Punkten soll ein Radschnellweg bieten. Er soll so breit sein, dass zwei Radfahrer bequem aneinander vorbeikommen und dass ein dritter überholen kann. Eine zusätzliche Voraussetzung ist ein davon abgetrennter Streifen für Fußgänger.
VELROUTEN Auch auf Velorouten sollen Radfahrer nach Angaben der Stadtverwaltung schnell, sicher, komfortabel und möglichst direkt vorankommen. Im Hinblick auf die Breite gibt es aber keine so detaillierten Vorgaben wie bei Radschnellwegen. Die Velorouten sollten gut erkennbar und ausgeschildert sein.
ildern. Umgestaltet werden unter anderem auch die Kreuzungen Obere Hildener Straße/Bahnstraße/Kasparstraße und Kasparstraße/Hansastraße.
An der Hildener Straße wird der zu schmale Radweg abgebaut und durch einen breiteren „Schutzstreifen“ ersetzt. Für viele andere Wege ist eine neue Asphaltdecke vorgesehen.
Die Bauarbeiten sind für 2018 bis 2020 geplant. Voraussetzung ist eine Genehmigung der Bundeszuschüsse. Die Projektskizze sei positiv bewertet worden, heißt es von der Verwaltung. Dies ist zwar ein Signal, aber noch keine Zusage.