Aktion auf zwei Rädern

Radfahrer demonstrieren in Solingen für Veloroute

Die Fahrraddemo des ADFC setzte sich vom Rathaus in Solingen-Mitte aus in Bewegung.
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Die Fahrraddemo des ADFC setzte sich vom Rathaus in Solingen-Mitte aus in Bewegung.

Rund 40 Menschen beteiligten sich an der Fahrraddemo, die zunächst vom Rathaus in der Innenstadt nach Ohligs führte.

Von Moritz Berger

Solingen. Für eine bessere Radinfrastruktur und eine neue Veloroute demonstrierten am Sonntag rund 40 Fahrradfahrerinnen und -fahrer. Bei sonnigem Wetter radelten sie vom Rathaus in der Innenstadt über den Weg der sogenannten „Mittelvariante“ nach Ohligs und schließlich als Teil einer landesweiten Sternfahrt des ADFC weiter bis zum Landtag in Düsseldorf.

„Wir müssen endlich vorankommen, auch bei den Planungen für die Veloroute“, forderte Bernhard Stoer vom ADFC Wuppertal/Solingen. Gemeinsam mit einem Aktionsbündnis aus Fridays for Future, dem Runden Tisch Radverkehr, Nabu-Ortsverband und VCD Bergisches Land wollen sie den Druck auf die Politik erhöhen und hatten deshalb zur zweiten Fahrraddemo in Solingen aufgerufen. Sie fordern: Auf Grundlage der vorgestellten Machbarkeitsstudie sollen die Planungen für eine stadtteilverbindende Veloroute zügig vorangetrieben werden.

Im entspannten Tempo verließ der Demozug den Walter-Scheel-Platz in Richtung Hauptbahnhof – über die Beethoven- und Merscheider Straße. Dort entlang führt auch der Weg der „Mittelvariante“ der Veloroute, für die sich die Radfahrerenden einsetzten.

Radfahrende fühlen sich auf den Straßen in Solingen oft nicht sicher

Neben Marie Radtke fuhr auf einem kleineren Rad auch ihr Kind mit. „Ich traue mich sonst nicht, mit meinem Sohn Fahrrad zu fahren“, sagte die Mutter aus Merscheid. Ein Gefühl, dass an diesem Vormittag viele teilten. Sie seien zwar mit dem Zweirad unterwegs, sicher würden sie sich damit aber nicht fühlen. Nach Ansicht von Petra Bunzel sei der Straßenverkehr einfach sehr auf das Auto ausgerichtet. „Mir ist wichtig, dass jeder Verkehrsteilnehmer seinen Platz in der Stadt hat und sicher unterwegs sein kann“, so die begeisterte Radfahrerin. Die Strecke durch Merscheid biete einen guten Konsens, zumal das Fahrrad damit präsent bleibe. „Wenn die Veloroute ab vom Schuss liegt, nützt sie nichts.“

Auch darüber hinaus ist der Radverkehr in Solingen „viel Stückwerk“, meint Stoer. Zumeist im Rahmen allgemeiner Straßensanierungen würden Fahrradwege installiert, bestehende Abschnitte seien jedoch kaum daran angepasst. „Insbesondere die Kreuzungen bleiben meist außen vor.“ Der kürzlich erschienene Fahrradklima-Test des ADFC bestärkt die Demonstrierenden in ihren Bemühungen, für eine bessere Radinfrastruktur. In der Erhebung erhielt Solingen die Note 4,5 und belegte im bundesweiten Vergleich mit ähnlich großen Städten Rang 36 von 40. Ein „verheerendes“ Ergebnis, so die Stimmung unter den Teilnehmenden.

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