Statistik
Preise für Immobilien steigen in Solingen weiter
Aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Internetportal berichtet von aktuell starkem Anstieg, das Rathaus von moderater Entwicklung 2019.
Von Andreas Tews
Solingen. Solingen gehört zu den Städten, in denen die Immobilienpreise trotz der Corona-Krise besonders stark gestiegen sind. Nach einer Untersuchung des Internetportals Immowelt lagen die Preise für Eigentumswohnungen in den Monaten Januar bis April in der Klingenstadt um neun Prozent höher als in den vorangegangenen vier Monaten. Solingen hatte damit zusammen mit dem günstigen Mönchengladbach und dem eher hochpreisigen Reutlingen bundesweit die höchste Steigerungsrate. Dem Solinger Gutachterausschuss für Grundstückswerte liegen nach Rathaus-Angaben noch keine Erkenntnisse über die Entwicklung in diesem Jahr vor. In seinem aktuellen Bericht ist aber von einer moderaten Preissteigerung im vergangenen Jahr die Rede.
Solingen gehört seit einigen Jahren wieder zu den wachsenden Städten. Weil die Nachfrage nach Wohnungen, Häusern und Baugrundstücken steigt, steigen auch Mieten und Preise – allerdings bisher weniger stark als am Rhein.
„Ein coronabedingter Einbruch ist nicht zu beobachten.“
Gutachterausschuss der Stadt
In den vergangenen vier Monaten seien die Preise aber vor allem in kleineren Großstädten wie Solingen stark gestiegen, in denen das bisherige Preisniveau vergleichsweise niedrig sei. Aber auch in Wuppertal wurde immerhin eine Steigerung um sieben Prozent festgestellt. Niedriger fielen in der Region die Steigerungsraten in den größeren Städten Düsseldorf (drei Prozent), Köln und Dortmund (jeweils ein Prozent) aus.
Im vergangenen Jahr sind die Preise für Eigentumswohnungen nach dem noch nicht veröffentlichten Grundstücksmarktbericht um drei Prozent gestiegen. Dies sei gegenüber der Rheinschiene „eher moderat“, berichtet Rathaussprecherin Sabine Rische.
Ob die Untersuchung des Internetportals Rückschlüsse auf den gesamten Immobilienmarkt zulässt, ist allerdings nicht sicher. Sie bezieht sich ausschließlich auf die Angebotspreise (nicht die tatsächlich gezahlten Summen) für Eigentumswohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern. Bei Immowelt kommt man aber zu dem Schluss: „Wir glauben, dass der Wohnimmobilienmarkt keine großen Schäden davontragen wird und wieder schnell Fahrt aufnimmt.“ Auch der Solinger Gutachterausschuss sieht für 2020 bisher eine nahezu unveränderte Zahl an Immobilienverkäufen. Ein coronabedingter Einbruch sei nicht zu beobachten. Ähnlich hatten sich vor einigen Wochen auch Fachleute der Solinger Immobilienbranche geäußert.
Festzustellen sei, dass Solingen als Wohnstandort „attraktiv und sehr beliebt“ sei, berichtet Rische. „Der Gutachterausschuss hat für 2019 festgestellt, dass rund ein Drittel der Käufer von Immobilien in Solingen zum Zeitpunkt der Beurkundung des Kaufvertrages ihren Wohnsitz außerhalb von Solingen hatten.“
Hintergrund
Die Stadtverwaltung versucht, den Bau von Wohnhäusern voranzutreiben. Dazu hat sie unter anderem ein Kataster mit möglichen Baugrundstücken erstellt. Zudem wurden Baulücken identifiziert, in denen neue Wohngebäude errichtet werden könnten. Mit den Eigentümern nimmt das Rathaus Kontakt auf.