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Parken lässt sich in Solingen jetzt per App bezahlen
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An den 74 Parksäulen in der Stadt können Autofahrer auch ihr Mobiltelefon nutzen. Das kann Geld sparen.
- Im gesamten Stadtgebiet von Solingen kann jetzt fürs Parken auch per Mobiltelefon bezahlt werden.
- Bezahlen mit Münzen wird in Solingen auch weiterhin möglich sein.
- Es fallen Servicegebühren in Höhe von bis zu 49 Cent an.
Von Stefan Prinz
Solingen macht einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung: Ab sofort können Autofahrer an den 74 Parksäulen im gesamten Stadtgebiet auch per Mobiltelefon bezahlen. Dafür kooperiert die Stadt mit der Firma „Smartparking“, einer Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung. Die Parkscheinautomaten bleiben parallel in Betrieb. Bezahlen mit Münzen ist also auch weiterhin möglich.
Parkzeit kann in Solingen individuell ausgewählt werden
Den digitalen Parkvorgang startet der Autofahrer per App, Anruf oder auch per SMS. Der Vorteil des digitalen Angebots: Seine Parkzeit kann der Parker ganz nach Bedarf stoppen oder verlängern. So entfallen Überzahlung und auch Verwarngeld wegen abgelaufener Tickets, heißt es aus dem Rathaus.
Der Nachteil: Für das Angebot fallen pro Parkvorgang Servicegebühren in Höhe von bis zu 49 Cent an, die individuell vom System-Anbieter kassiert werden. Denn für die Stadtverwaltung ist das neue Angebot kostenlos. Auch für das Umrüsten fielen für die Stadt keine Kosten an. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter geht in der Anfangsphase davon aus, dass der weit überwiegende Teil der Autofahrer weiterhin mit Münzen zahlen werde. „Aber die Nachfrage wächst“, ist Oberbürgermeister Tim Kurzbach sicher. „Das Angebot ist ein weiterer Baustein zur Digitalisierung der Stadt“, freute sich Kurzbach am Mittwoch bei der offiziellen Inbetriebnahme der Säulen.
Solingen: Anwendung ist auch ohne Registrierung sofort nutzbar
Ob ein Auto ein digitales Ticket hat, erkennen die Mitarbeiter des Ordnungsamts am Kennzeichen, das sie mit einem zentralen Online-System abgleichen. Die verschiedenen Anbieter unterscheiden sich in der Verbreitung, im Preis und in der Technik: So setzt der Anbieter „Park Now“ beispielsweise auf eine kostenfreie App, die dem Autofahrer neben dem bargeldlosen Parken am Straßenrand auch eine ticketlose Ein- und Ausfahrt in Parkhäuser in ganz Deutschland ermöglicht.
„Das Angebot ist ein weiterer Baustein zur Digitalisierung der Stadt.“
Tim Kurzbach Oberbürgermeister
Die Anwendung ist auch ohne Registrierung sofort nutzbar. Auch der Anbieter „EasyPark“ läuft über eine kostenlose App. Mit dieser lässt sich die Parkzeit starten, verlängern und stoppen.
Parkgebühren werden vollständig an die Stadt Solingen überwiesen
Die eingenommenen Parkgebühren werden von den Systembetreibern vollständig an die Stadt überwiesen. Hunderte Städte in Deutschland bieten bereits die Möglichkeit der digitalen Abrechnung. Das Bezahlen mit Münzen an den Parksäulen wird aber bisher überall noch weitaus öfter genutzt als die Mobilfunk-Technik. Spitzenreiter beim digitalen Bezahlen ist Berlin. Dort werden rund 35 Prozent aller Parkgebühren digital kassiert.
Vom Handyparken verspricht sich die Stadt nicht nur Vorteile für Autofahrer. Sie will auch Geld sparen. Dies sei möglich, wenn künftig in den Automaten weniger Bargeld eingeworfen wird und dadurch die Wartungskosten sinken und wenn weniger Papier für Parkscheine verbraucht wird.
Laut Ratsbeschluss soll es schließlich mittelfristig auch gelingen, über „eine entsprechende Sensorik“ freie Parkplätze in der geplanten Solingen-App anzuzeigen.
Parkgebühren sind vor allem in weiten Teilen der Solinger Innenstadt sowie in den Stadtteilzentren von Ohligs, Wald und Gräfrath fällig. An den jeweiligen Tarifen soll sich durch die aktuelle Entwicklung im Bezahlbereich nichts ändern.
BUSSGELD FÜR FALSCHPARKER IN SOLINGEN
VERWARNUNG Die Stadt nahm im Jahr 2017 durch Falschparker 940.000 Euro ein. Dabei registrierten die Politessen 60.000 einzelne Parkverstöße. Es gibt dabei auch Autofahrer, die bis zu 100 Knöllchen pro Jahr ansammeln. Zudem herrscht eine schlechte Zahlungsmoral bei vielen Autofahrern. Bei etwa 8300 Parkverstößen wurde ein Bußgeld fällig. Das passiert, wenn das Verwarngeld zuvor nicht gezahlt wurde. Insgesamt nahm die Stadt 2017 übrigens 2,7 Millionen Euro an Verwarn- und Bußgeldern ein. Dazu gehören Summen aus Verstößen gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber auch Strafgeld, das die Polizei einnimmt und an die Stadtkasse weiterreicht.
Die Stadt Solingen hat 2019 die Verkehrs- und Parksituation am Ende der Bahnhofstraße im Südpark neu geregelt. Von den Parkplatznöten sind viele Burger genervt. Besonders bei großen Veranstaltungen auf Schloss Burg wird der Parkraum knapp. Etwas Linderung soll jetzt die Umgestaltung einer bisherigen Rasenfläche an der Hasencleverstraße bringen. Der Parkplatzmangel rund um die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS) beschäftigt Stadtverwaltung und Gräfrather Stadtteilpolitiker seit Jahren.