Konzert
Ohligser Musikverein lädt zum Genießen im Frühling ein
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Orchester freut sich über Verstärkung.
Von Daniela Neumann
Solingen. Die Sitzplätze in der Friedenskirche reichten erst durch Nachbestuhlen aus, um dem Interesse gerecht zu werden. Rund 150 Musikfans kamen am ersten Mai zum Frühlingskonzert des Ohligser Musikvereins 1860 an die Uhlandstraße. Sie erlebten einen entspannten Nachmittag mit Instrumentalmusik sowie einer kulinarischen Erfrischung und Gesprächen in der Pause.
Für die gute Stimmung sorgte maßgeblich Leiter Christian Leschowski. Der Berufsmusiker spielt Oboe bei den Bergischen Symphonikern und vermittelt federleicht Musik, vom Umgang miteinander bis zu Informationen zu den Werken. Mit einem vielleicht unerwartet schwerthematischen Stück starteten er und das Orchester aus engagierten Laien in das Konzert. Ravels „Pavane pour une infante défunte“ trägt schließlich ein verstorbenes Kind im Titel. Statt eines Waldhorns kam hier ein englisches Horn zum Einsatz. Entscheidend war die Atmosphäre, die der Musikverein vom eher nebligen Frühlingsstart zu den angekündigten zarten, gläsernen Klängen vollzog. Danach gab es einen Genuss besonderer Art: Leschowskis Kollege Alexei Silbert von den Bergischen Symphonikern war als Gast-Solist vor Ort und entführte in wunderbar warmtonige Musik-Welten bei Beethovens Romanze für Violine und Orchester. Fülle erwirkte dieses Stück insgesamt auch durch den Klangboden der rund 20 Musikverein-Mitglieder an ihren Instrumenten. Silbert spielte vor diesem Hintergrund zu tanzbaren Höhen auf.
Ein Largo von Bach als Zugabe
Zu Recht applaudierte das Publikum herzlichst, so dass Christian Leschowski nicht umhin kam zu sagen: „Willst Du noch die Blumen weglegen, bevor Du eine Zugabe spielst?“ Dem kam Alexei Silbert sehr gern nach mit dem Largo aus der dritten Sonate für Violine solo von Johann Sebastian Bach. Nach der Pause gab das Orchester Haydns 104. Sinfonie. Bis zum finalen vierten Satz baute es gefühlte Wald-Vogel-Reigen-Momente aus, so dass am Ende ein beschwingtes Frühlingsgefühl mit nach Hause genommen werden konnte. Übrigens: Der Ohligser Musikverein ist eines der ältesten Laien-Orchester in NRW und gibt in der Regel zwei Konzerte im Jahr: im Frühling und in der Weihnachtszeit. Aktuell könnten gerade Hörner und Bratsche hinzustoßen.