Medizin
Neue Technologie: Spezialist behandelt Rhythmusstörungen
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Dr. Robert Pölsler übernimmt die Leitung eines neuen Departments.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Erst seit einer Woche ist Dr. Robert Pölsler an seinem neuen Arbeitsplatz im Städtischen Klinikum und ist schon voller Lob für die gute kollegiale Atmosphäre und die medizinische Kompetenz, die er dort vorgefunden hat: Seit dem 1. Februar hat der gebürtige Wiener die Leitung des neu entstandenen Department für Rhythmologie übernommen.
Dieses Spezialgebiet ist Teil der damit zusätzlich fachlich gestärkten medizinischen Klinik II, der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin unter Chefarzt Privat-Dozent Dr. Marc Ulrich Becher, der erst im vergangenen Herbst in die Fußstapfen des aus Altersgründen ausgeschiedenen „Veteranen“ Prof. Hans-Martin Hoffmeister getreten war.
Schon damals hatte Becher dieses nun startende Department für Rhythmologie angekündigt, um das Portfolio des Klinikums zu verbreitern und für die Patientenbedürfnisse zu optimieren. Dafür wurde auch die technisch-apparative Ausstattung der Klinik aufgestockt. „Insgesamt haben wir hier 300 000 Euro investiert“, sagt Klinikum-Geschäftsführer Dr. Martin Eversmeyer.
Dr. Robert Pölsler wechselte von der Position des Ärztlichen Leiters der Sektion Rhythmologie an der südbadischen Fachklinik Lahr-Ettenheim nach Solingen und ist einer der wenigen Kardiologen, die sich auf das erst gut 20 Jahre alte Spezialfeld der invasiven Elektrophysiologie spezialisiert haben. Ein Bereich in der inneren Herz-Medizin, der angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung eine immer größere Bedeutung erhält.
Zahl der Patienten mit Rhythmusstörungen steigt
Die Zahl der Patienten mit Rhythmusstörungen in Deutschland sei in den letzten Jahren konstant gestiegen, sagt er, und damit die Nachfrage nach effizienteren Behandlungsmöglichkeiten. Das technisch sehr anspruchsvolle Fachgebiet ermöglicht es, Rhythmus-Störungen am Herzen deutlich nachhaltiger und zufriedenstellender zu beseitigen, als es zuvor durch Medikation oder etwa durch Elektroschocks möglich war, betont Dr. Robert Pölsler, der diese sogenannten Ablationen erläutert.
Mithilfe dieser Technologie wird durch eine Vene von der Leiste ein Katheter eingeführt und zum Herzen hochgeschoben. Elektrische Signale und eine „3D-Laser-Karte“ des Herzens durch intrakoronare Bildgebung weisen den Weg zu den zu verödenden Stellen innerhalb der Kranzgefäße. Dieser Eingriff könne unterschiedlich lange dauern, von rund 40 Minuten bis zu vier Stunden, „je nachdem wie viel Arbeit wir vor Ort vorfinden“. Eine tiefe Sedierung sorge dafür, dass der Patient von dem Eingriff nichts mitbekomme.
Auch Prof. Dr. Thomas Standl als medizinischer Geschäftsführer des Klinikums sowie Kai Sturmfels als Vorsitzender des Aufsichtsrates zeigten sich mit der mit Dr. Robert Pölsler nun abgeschlossenen „Verjüngung und fachlichen Optimierung“ der Medizinischen Kliniken hochzufrieden. „Damit können wir nun nicht nur unseren Patienten noch besser und umfangreicher helfen, sondern sind auch interessanter und spannender für Studierende geworden“, so Prof. Standl.