Gräfrath
Neue Betreiber des Alt-Ketzberg: „Es schien so, als hätte man auf uns gewartet“
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Ehepaar übernimmt Traditionslokal Alt-Ketzberg und freut sich über viele Gäste kurz nach der Eröffnung.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. „Wir sind förmlich überrannt worden“, staunt Victoria Bertram immer noch. Am 17. Februar hat sie gemeinsam mit ihrem Partner Robert Kitin das Traditionslokal Alt-Ketzberg eröffnet. Auf der Speisekarte steht gutbürgerliche Küche mit einem „kroatischen Touch“, wie es Kitin nennt. Und das scheint in den ersten drei Wochen nach der Öffnung gut anzukommen. „Es schien so, als habe man hier auf uns gewartet“, sagen die beiden Gastronomen.
Seit dem vergangenen Herbst wurde in Gräfrath renoviert. „Wir haben hier vieles auf links gedreht“, sagt Kitin. Zum Beispiel gab es neue Böden. Aber immer noch bleibt genügend zu tun. So stehen als Nächstes die Küche und der Außenbereich an. „Den wollen wir mit Blick auf die warme Jahreszeit besonders ansprechend gestalten. Nichts ist schöner, als im Sommer draußen zu essen“, sagt Kitin und plant auch eine wechselnde, zusätzliche Speisekarte.
„Das Lokal macht Spaß und ist unser Leben.“
Für sie selbst sei das Lokal tatsächlich Liebe auf den ersten Blick gewesen, verrät die 40-jährige und erfahrene Gastronomin. Eigentlich wollte sie genau wie ihr Lebensgefährte nach der Corona-Zeit und „einer Weile angestellt zu arbeiten“ nicht wieder in eigene Verantwortung. „Wir wollten durchatmen.“ Aber dann kam das Alt-Ketzberg ins Spiel. „Viele Bekannte hatten uns auf das leerstehende Restaurant hier angesprochen – und offenbar sollte es wohl so sein“, sagt Victoria Bertram. „Die Lage, die Stammgäste, die uns schon beim Renovieren immer mal wieder besucht haben, die ehrliche Freude in der Nachbarschaft, dass es hier weitergeht: All das war und ist richtig klasse“, schwärmt sie.
Dort erfüllt sich das Paar nun schon früher als ursprünglich gedacht den Zukunftstraum vom gemeinsam geführten Lokal. Beide sind von Jugend an tief im Bereich Gastronomie verwurzelt, hatten sich vor acht Jahren in Monheim als Kollegen kennengelernt. Aber dann kam erst einmal für die gebürtige Leverkusenerin eine Kölner Station: Ein eigenes Café und Bistro in Deutz. Robert Kitin hat dagegen bereits reichlich Gastronomie-Erfahrung in der Klingenstadt. Der gelernte Hotelfachmann hat gemeinsam mit seiner Familie zum Beispiel das Haus Kovelenberg in Ohligs geführt und die Zunftstuben in der Innenstadt.
Und auch privat sehen Kitin und Bertram ihre Zukunft in Solingen: Das Paar möchte möglichst schnell aus Monheim nach Gräfrath ziehen. „Die Wohnung über dem Lokal steht bereit und natürlich würden wir viel Zeit und Nerven sparen, wenn wir diese kurzen Wege hätten“. Aber bislang sei schlichtweg noch keine Zeit und zusätzliche Energie für einen Umzug da gewesen. „Das kommt aber“, sind sich beide sicher. Sorge vor zu viel Nähe zum Job haben sie beide nicht. „Wir trennen gedanklich nicht wirklich zwischen Arbeit und Privatem, das Lokal macht Spaß und ist unser selbstverständliches Leben“, sagen beide unisono.
„Gäste bewirten und ihnen schöne Stunden zu bereiten, unter Menschen sein, kommunizieren: Das muss man entweder mögen und tun – oder nicht“, findet Victoria Bertram, die sich gut vorstellen kann, mit Robert Kitin in Gräfrath nun ihre finale berufliche und private Station erreicht zu haben.
Irgendwann sei dann auch mal Zeit und Gelegenheit, sich den historischen Kern des Stadtteils anzuschauen, sagen die beiden schmunzelnd. „In der Gastro weiß man, dass man keine klassischen Feiertage hat. Muttertag zum Beispiel kommt meine Mutter eben zu mir ins Lokal.“
Alt-Ketzberg
Adresse: Restaurant Alt-Ketzberg, Lützowstraße 133
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 17 bis 23 Uhr, sonntags 12 bis 21 Uhr. Montag ist Ruhetag.
Kontakt Tel. (02 12) 59 18 77, info@alt-ketzberg.de, www.alt-ketzberg.de