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Nach der Disco: Das steht jetzt in der Eishalle an
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Der Verein EC Bergisch Land investierte mehrer Hunderttausend Euro in die Eishalle.
Von Holger Hoeck
Solingen. Was sonst absolut verpönt ist, war an diesem Nachmittag erlaubt und willkommen: Statt mit Schlittschuhen wagten sich Besucher der Eissporthalle am Sonntag in gewöhnlichen Straßenschuhen aufs rutschige Parkett, um zu dröhnenden Bässen von geräuschvollem Disco-Sound zu tanzen oder zumindest zu rutschen. Besonders Jugendliche nahmen dankbar die Einladung des EC Bergisch Land zur Abtau-Fete mit DJ Amun und Livemusik der Ohligser Rock- und Soulband Downtown an, die dem Publikum von einer Bühne auf dem zentralen Anspielkreis einheizten und so musikalisch das offizielle Ende der Eissaison begleiteten. Und die hatte es in sich.
Eishalle Solingen: EC Bergisch Land blickt auf ereignisreiche Monate zurück
Wolfgang Lingen, Vorsitzender des EC Bergisch Land und Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Solingen Eissport gGmbH, blickte auf ereignisreiche Monate zurück. „Es war wirklich einiges los. Das fing an mit dem Weißen, der Linierung mit anschließender Eisauftragung. Das ist ein aufwendiger Prozess. Erschwerend kam hinzu, dass sich eine hohe Luftfeuchtigkeit bei der Erstkühlung der Halle entwickelte und Tropfen von den Dachbalken fielen, die kleine Hügel auf dem Eis bildeten.“ Doch es kam noch dicker: „Beide Verdichter waren defekt, und einen haben wir generalüberholen lassen. So konnten wir dann endlich Ende Oktober die Hallensaison beginnen“, erinnert sich der 69-jährige.
Party in der Eissporthalle




Die ersten Zentimeter von der Eisschicht fehlen schon
Während die Heranwachsenden am Sonntag ihren Spaß auch beim Schubsen und Gleiten über die Eisreste hatten, warf Lingen schon mal einen Blick auf die kommenden Monate: „Nach der gestrigen Eis-Disco haben wir die Maschinen abgestellt. Im abgesperrten Teil hinter der Bühne sind wir jetzt schon kurz vorm Beton. Wir hatten schon die ersten drei von fünf Zentimeter weggehobelt, jetzt folgt der Rest. In wenigen Tagen ist dann das Eis komplett weg“, erläutert Lingen.
Große Investitionen in der Eishalle: Das sind die Pläne
Nach dem Rückkauf der Eishalle durch die Stadt von der Lebenshilfe und der Bereitstellung für die Betreibergesellschaft in 30-jähriger Erbpacht hatten viele Mitglieder und Freunde Zeit in notwendige Reparaturen investiert. „Bis jetzt haben wir schon etwa 200 000 Euro ausgegeben, von denen ein Großteil dankenswerterweise aus der Sportpauschale gedeckt sind.“ Nächstes Großprojekt soll die energetische Sanierung der Halle sein. Dazu zählt auch der Austausch der größtenteils defekten Quecksilberhochdrucklampen. „Im Sommer rüsten wir auf LED um, wodurch wir rund 70 Prozent Energiekosten einsparen.“
Sportlich zieht der Vorsitzende ein durchwachsenes Fazit. „Wir hatten uns doch schon mehr als das Halbfinale versprochen, aber die Jungs sind vielleicht zu euphorisch in die Spiele gegen Rheine gegangen“, mutmaßt Lingen, der für die kommende Saison höhere Ziele mit der jungen „professionellen Hobbymannschaft“ anvisiert. „Und es könnten auch mehr Zuschauer zu den Heimspielen kommen. Darüber würde sich das Team sehr freuen.“ Sieben Jugend-, zwei Senioren- und eine Damen-Mannschaft betraten in der abgelaufenen Saison die Eisfläche am Südpark.
Auch ohne Eis wird es in den kommenden Monaten indes nicht langweilig in der Eissporthalle. Neben dem Tanz in den Mai hoffen auch die Aktionen „Drei für Fünf“ (drei Bands für 5 Euro) am 9. Juni sowie der CSD-Abschluss Ende Juli auf zahlreiche Besucher. „Und im September gibt es neues Eis, so dass wir diesmal frühzeitiger, etwa Mitte September, in die nächste Eis-Saison starten können“, hofft Wolfgang Lingen auf einen komplikationslosen Spätsommer.
Über den Verein
Die erste Mannschaft spielt in der Landesliga und erreichte in den Play-offs das Halbfinale. Im Nachwuchsbereich existieren Teams von den Bambinis bis zur U18. Die Frauen spielen in der 2. Liga Nord und belegten am Saisonende den fünften Platz.