Unternehmerstammtisch
Mirko Novakovic gründet neues Start-up
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IT-Unternehmer war Gast beim Auftakt des Formats „Tour de Triangle“. Dort erzählte er von seinen neuen Plänen.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Er hat es wieder getan: Rund zweieinhalb Jahre nach dem millionenschweren Verkauf seiner Firma Instana an IBM gründet Mirko Novakovic ein neues Start-up. Das erklärte der IT-Unternehmer gestern beim Auftakt des Veranstaltungsformats „Tour de Triangle“. Details wollte der 46-Jährige noch nicht verraten. Nur so viel: Es handelt sich um ein Projekt im Softwarebereich.
2005 gründeten Mirko Novakovic und Rainer Vehns in Solingen die Codecentric AG. Inzwischen zählt das Unternehmen mit Sitz an der Ohligser Hochstraße europaweit 17 Standorte. Ab 2015 trieb Novakovic die Entwicklung von Instana voran – bis zum Geschäft mit IBM. Seitdem hat er mit seiner New Forge in rund 60 Start-ups investiert. Zudem treibt er zahlreiche Projekte in seiner Heimatstadt voran.
Diese Vorhaben sollen unter der neuerlichen Gründung nicht leiden, betont Mirko Novakovic. Die vergangenen beiden Jahre habe er genutzt, um sich etwas auszuruhen. „Jetzt bin ich bereit für Neues.“ Von der Orangery aus möchte er Vollgas geben. Der Co-Working-Space befindet sich im ehemaligen Gebäude der Konsumgenossenschaft Solidarität an der Prinzenstraße. Der 46-Jährige hat die Immobilie gekauft und saniert. Heute beheimatet sie unter anderem das Restaurant Maku.
Unternehmerstammtisch soll dreimal im Jahr stattfinden
Dort fand gestern die erste Ausgabe der „Tour de Triangle“ statt. Lothar Grünewald hat den Unternehmerstammtisch für das Bergische Land initiiert. Er ist Geschäftsführer der Solinger Grünewald Consulting GmbH und Mitglied des Regionalvorstands Niederrhein des Verbandes Die Familienunternehmer. „Wir möchten uns 2023 mehr miteinander austauschen, und zwar an wechselnden Orten, zu unterschiedlichen Themen“, betonte er. Das Format ist dreimal jährlich geplant – jeweils in einer anderen Location im Städtedreieck.
Jede Ausgabe eröffnet ein Überraschungsgast. Gestern war das Mirko Novakovic. Er sprach zum Thema: „Die gesellschaftliche Verantwortung von inhabergeführten Unternehmen“. Der 46-Jährige legte dar, warum er sich in Solingen engagiert. „Ich hatte das Gefühl, dass sich die Stadt in einer Abwärtsspirale befindet.“ Firmen wanderten ab oder machten dicht, Freizeitaktivitäten schwanden.
Diese Entwicklungen seien ihm auf den Magen geschlagen. „Ich wollte nicht hilflos zuschauen“, sagte Novakovic. Er sieht auch andere Unternehmer in der Pflicht, vor Ort etwas anzupacken. Von Zauberhand werde sich nichts zum Positiven verändern, auch von der öffentlichen Hand sei nicht viel zu erwarten: „Der Staat kann nicht dafür, dass wir unser Einkaufsverhalten verändert haben.“ Er rät zu einem Blick in die USA: „Dort erwartet niemand etwas vom Staat.“
Eine Hoffnung musste Mirko Novakovic ausräumen: „Wir werden nicht zum Silicon Valley Deutschlands.“ Dafür habe Solingen andere Stärken. Die sieht der Unternehmer vor allem in der Lage, dem naturnahen Freizeitangebot, der Familienfreundlichkeit und dem im Vergleich bezahlbaren Wohnraum. Diese Aspekte müsse man fördern: „Wir müssen groß denken und neue Dinge angehen.“
Vorwiegend in Ohligs versucht Novakovic genau das. Auf dem Marktplatz ist eine Weinbar entstanden, an der Prinzenstraße ein Restaurant inklusive Bar und Deli, an der Bahnstraße ist unter anderem eine Bäckerei vorgesehen. „Wir versuchen, Dinge lokal herzustellen“, erklärte er. Dafür sei es heutzutage notwendig, neue Wege einzuschlagen. Novakovic denkt beispielsweise darüber nach, eine Fleischerei zu eröffnen – mit Rinder- und Schweinezucht in der Klingenstadt. Unlängst hat er für seine Projekte zudem ein eigenes Bauunternehmen gegründet. Er wollte sich nicht mehr mit dem Handwerkermangel herumschlagen.
„Tour de Triangle“
Im Bergischen hat der Verband Die Familienunternehmer rund 80 Mitglieder. Sie, aber auch externe Familienunternehmer, sind zur „Tour de Triangle“ eingeladen. Die nächsten Ausgaben finden am 14. Juni in Wuppertal und am 30. August in Remscheid statt. Start ist an beiden Mittwochen um 12.30 Uhr. Anmeldung und weitere Informationen: nrw-buero@nrw.familienunternehmer.eu