Ministerin lobt SBV-Siedlung Böckerhof
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Klara Geywitz leistete Unterstützung im Landtagswahlkampf
Von Manuel Böhnke
Krieg in der Ukraine, Energiekosten, Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum. Nur eine knappe Stunde dauerte Klara Geywitz’ Stippvisite in Solingen – und doch kamen einige zentrale Herausforderungen dieser Zeit zur Sprache. Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie stellvertretende SPD-Vorsitzende leistete gestern prominente Wahlkampfunterstützung für die Solinger SPD-Landtagskandidaten Marina Dobbert und Josef Neumann. Mit ihnen, dem Bundestagsabgeordneten Ingo Schäfer und weiteren Vertretern der Sozialdemokraten machte sich Geywitz in der Siedlung Böckerhof ein Bild von „modernem Wohnen in der genossenschaftlichen Wohnanlage“.
Als Hausherren begrüßten Jürgen Dingel und Hans-Werner Bertl, Vorstands- beziehungsweise Aufsichtsratsvorsitzender des Spar- und Bauvereins (SBV), die Ministerin. „Das lobe ich mir“, sagte Geywitz mit Blick auf die Mietpreise der Genossenschaft. Sie lagen zuletzt bei durchschnittlich 5,86 Euro pro Quadratmeter. In diesem Jahr feiert der SBV sein 125-jähriges Bestehen. Das Beispiel zeige, „wie dauerhaftes Investment in Immobilien geht“.
Am Montag kehrt Leben in die neue Awo-Kita ein
Der Rundgang durch die Siedlung begann im Bewohnertreff. Die Bedeutung solcher Anlaufpunkte steige, betonte die Spitzenpolitikerin. „Einsamkeit ist ein großes Thema.“ Vor diesem Hintergrund seien kostenfreie Begegnungsstätten, die den Quartiersgedanken ohne kommerziellen Anspruch fördern, von zentraler Bedeutung. Im Böckerhof sei das „super gelöst“. Geywitz machte sich auch ein Bild von der neuen Kindertagesstätte am Argonner Weg. Dort laufen derzeit die letzten Vorbereitungen, berichtete Dirk Wiebenga, Vorstand der Solinger Arbeiterwohlfahrt, die die Einrichtung für 72 Kinder betreibt. Am Montag sollen die ersten 43 den Standort beziehen. Sie sind bislang an der Elsa-Brändström-Straße untergebracht.
Auch ein weiteres Neubauprojekt in der Siedlung Böckerhof macht Fortschritte. In der Nachbarschaft der Kita entstehen 27 Wohnungen. Im Frühjahr 2023 sollen die neuen Mieter einziehen. Ein Drittel des Projektes besteht aus öffentlich gefördertem Wohnraum. Der soll auch in einem klimafreundlichen SBV-Neubau an der Raabestraße entstehen. Jürgen Dingel berichtete der Ministerin allerdings von den damit verbundenen Herausforderungen. Inklusive Grundstück rechne er derzeit mit Baukosten von 4500 Euro pro Quadratmeter: „Da hilft die Förderung nicht viel.“
Klara Geywitz bekräftigte, die staatliche Unterstützung für sozialen Wohnungsbau intensivieren zu wollen. Jüngst hatte sie bekanntgegeben, der Bund stelle bis 2026 14,5 Milliarden Euro für das Thema zur Verfügung. Weitere Anstrengungen seien notwendig, betonte Hans-Werner Bertl: „Wohnen darf nicht zum Faktor für Verarmung werden.“
Nach einer Stunde verabschiedete sich die Ministerin. Nach Terminen in Bielefeld, Beckum und Solingen wurde sie in Hennef erwartet.