Inklusion
Lebensfarben-Gottesdienste gehen auf Tour
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Veranstaltungsorte sind Wohn- und Arbeitsstätten für Menschen mit Einschränkungen.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Die Paritätische Begegnungsstätte in der Weyerstraße 245 ist der Ort für die Premiere von „Lebensfarben on Tour“. Die bunten, inklusiven Gottesdienste des Solinger Kirchenkreises verlassen ab dem
26. März die Lutherkirche und steuern künftig monatlich wechselnde Veranstaltungsorte an. „Wir gehen dorthin, wo die Menschen leben oder arbeiten, die wir mit unserem Angebot erreichen wollen“, sagt Hans-Peter Claus, Synodalbeauftragter für die Integration von Menschen mit Behinderung. „Nach dem ‚Bari‘ sind wir in der Kantine der Lebenshilfe, danach in der Behindertenheimstätte, und so weiter.“
Durch Corona seien die zuvor gut besuchten Lebensfarben-Gottesdienste in der Lutherkirche, wo sie jahrelang stattfanden, immer mehr ausgedünnt. Jetzt haben wir ein neues Konzept erarbeitet“. Wir, das ist das Vorbereitungsteam für die Lebensfarben-Gottesdienste, in dem sich auch einige Mitarbeiter der Lebenshilfe-Werkstatt engagieren. „Die Idee, nun im Adolph-Kolping-Heim oder in der Behindertenheimstätte miteinander Gottesdienst zu feiern, kam aus ihren Reihen“, freut sich Claus, der seit seiner beruflichen Zeit als Jugendleiter in der evangelischen Gemeinde Obligo viel tut, um das Stichwort Inklusion ganz praktisch mit Leben zu füllen. So gründete er damals den Chor einmalig, in dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen singen und der seit seiner Pensionierung an der Lutherkirche verortet ist – der Gemeinde, zu der Claus privat gehört.
Auch Band und Solisten sind angefragt.
Beidem liegt die Überzeugung zugrunde, dass sich Menschen mit und ohne Handicap auf Augenhöhe begegnen sollen. „Von solchen gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen profitieren alle“, ist Claus überzeugt, der oft von der Authentizität, der unverstellten Fröhlichkeit und Herzlichkeit von beeinträchtigten Menschen erzählt. Ausdrücklich lädt er auch Nichtbehinderte zu den Lebensfarben-Gottesdiensten ein. Die zeichnen sich durch ein besonders farbiges Profil zum Beispiel mit viel Musik aus. Nicht nur der Chor Einmalig wird immer mal auftreten, auch Bands und Solisten sind angefragt. Außerdem entsteht viel Dynamik durch Möglichkeiten, aktiv mitzumachen: Papiertauben falten, Kerzen entzünden und aufstellen, Texte vortragen und anderes. Diese Art, Gott zu loben, seine Botschaft zu hören und miteinander den Glauben zu feiern mache Spaß und sei buchstäblich lebendig, betont Claus, der sich sehr auf die Tour-Premiere am 26. März freut.
Feste Anfangszeiten für diese nun startende Reihe gibt es nicht. „Die richten sich danach, was wo sinnvoll ist“, erläutert er. In der Lebenshilfewerkstatt mache ein Wochenende zum Beispiel keinen Sinn.“
Termine bis zum Sommer: 26. März, 11 Uhr, Paritätische Begegnungsstätte, Weyerstraße 245; 18. April, 14 Uhr, Kantine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, Freiheitsstraße; 30. April, 11 Uhr, Behindertenheimstätte, Merscheider Straße 106 (Open Air); 29. Mai, 15 Uhr Heimstatt Adolph-Kolping, Adolf-Kolping- Straße 45. Die Termine für das zweite Halbjahr sind in Planung.