Solinger Künstler zeigen buntes Potpourri
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Der Verein bittet einmal im Jahr zur Jahresschau ins Kunstmuseum in Gräfrath. Die Ausstellung wird am Samstag eröffnet.
Von Philipp Müller
Solingen. Der Titel der Jahresschau des Vereins der Solinger Künstler (SK) lautet schlicht und einfach „Side by Side“. Doch das as „Nebeneinander“ ist im Kunstmuseum in Gräfrath zugleich Programm. Die 18 Künstlerinnen und Künstler haben lange ausprobiert, welche Kunst neben der anderen am besten wirkt, wie sich ein Dialog der so unterschiedlichen Stile und Werke ergeben kann. Am Samstag um 17 Uhr wird die Schau im ehemaligen Gräfrather Rathaus an der Wuppertaler Straße 160 eröffnet.
Kunstmuseum und Verein SK verbindet eine lange Geschichte. Es waren die Solinger Künstler, die das leerstehende Rathaus in den 1990ern nach dem Umzug des Klingenmuseums in den Klosterhof neu belebten. Aus dieser „Besetzung“ entstand das spätere Kunstmuseum.
Geblieben aus der Gründerzeit ist die Jahresschau. Sie ist zugleich immer auch ein Messstab für den aktuellen Trend, mit dem sich die Solinger Kunstschaffenden beschäftigen. „Es sind fast alles Werke aus den Jahren 2022 und 2023“, erklärte Malerin Güdny Schneider-Mombauer bei der Vorstellung von „Side by Side“. Wenn sie erklärt, dass es dem Verein „besonders auf die Art der Präsentation ankommt“, wird das an einer Stelle gut deutlich. Heinz-Peter Knoops „Menschentropfen“ aus verschiedenen Materialien bilden schöne Sichtachsen zur beeindruckenden Installation „129/sbs_i_2023“ von Manuela Stein. Darin verbindet die Künstlerin Video- und Fotokunst zum Thema Haut mit geometrischen Flächen.
Jahresschau der Solinger Künstler




Es muss aber auch nicht immer direkt alles sichtbar sein. Heiderose Birkenstock-Kotalla hat das kleine Bild „Eingefroren“ mitgebracht. Sie verweist auf eine unscharfe gelbe Fläche in der Bildmitte und bittet, ganz nah heranzutreten. Beim Malen habe sie Musik gehört. „Da hat sich die Pianistin Clara Schumann ins Bild eingeschmuggelt“, erzählt sie.
Echte Hingucker sind daneben die an Ikonen und Puttenmalerei erinnernden großen Bilder von Anja Kreitz. Sie will mit „Full Speed“ und „Forever And One Day“ den Bogen vom Barock in die Moderne schlagen. Dabei löst sie die Strenge der religiösen Vorbilder in eine fast schon surreale Welt auf.
Sehr kraftvolle Landschaftsbilder voller Farbkontraste hat Duda Voivo mit ins Kunstmuseum gebracht, die das Auge fordern und zugleich auch faszinieren können, taucht man in die Welten ab. Das gilt direkt daneben auch für Schneider-Mombauers „Magic Montains“, die durch Übermalungen fast verschwimmen und dann wieder überraschende Details offenbaren. Auch da hat das Auge viel zu tun.
In der Summe ist „Side by Side“ ein munteres und buntes Potpourri geworden. Die leicht durchsichtigen Stoffe, die die einzelnen Werkgruppen trennen, geben der Ausstellung viel Struktur.
In der Schau sind diese Künstlerinnen und Künstler des Vereins Solinger Künstler vertreten: Michael Bauer-Brandes, Duda Voivo, Heiderose Birkenstock-Kotalla, Judith Funke, Klaus Greinert, Anita Herzog-Graf, Ulle Huth, Michael Klette, Anja Kreitz, Heinz-Peter Knoop, Christina Köster, Petra Korte, Susanne Müller-Kölmel, Jürgen Schmatz, Güdny Schneider-Mombauer, Sabine Smith und Manuela Stein.
Eingebettet in die Jahresschau ist eine Einzelausstellung. 2023 präsentiert Ela Schneider unter dem Titel „Mein Element“ Holzskulpturen. Darauf wird das Tageblatt noch gesondert eingehen.
Jahresschau, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, sonntags um 11.15 und 14.15 Uhr gibt es Führungen.
www.kunstmuseum-solingen.de
Eröffnung
Samstag, 11. Februar wird „Side by Side“ um 17 Uhr eröffnet. Im Kunstmuseum spricht Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD). Musik gibt es von Vox Vallis. Laufzeit bis zum 5. März, Finissage um 15 Uhr.