Männerchor
Nach Sperrung der Cobra-Halle sucht Chor neuen Auftrittsort
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Merscheider können am 29. April das Kulturzentrum nicht nutzen. Kulturnacht findet aber an der Merscheider Straße statt.
Von Philipp Müller
Der Merscheider Männerchor wollte ursprünglich am 29. April in der Cobra mit der Show „Alles dreht sich im Kreis“ zeigen, dass auch moderne Musik gut zu einem traditionellen Männerchor passt. Doch seit den Osterferien ist die Halle gesperrt. Nun steht fest, dass die Merscheider nicht in der Cobra auftreten werden. „Die Kulturnacht findet definitiv bei uns wie geplant statt, da die Halle dafür nicht genutzt wird. Auch unser Kino hat keinerlei Einschränkung.“ Das versichert Geschäftsführerin Anja Stock auf Tageblatt-Nachfrage und sagte, dass erst in der kommenden Woche feststehe, wie es in der Halle und den dort angesetzten Veranstaltungen weitergehen wird.
Ähnlich hatte sich die Verwaltung zuletzt geäußert. Das wirkt auf den ersten Blick unübersichtlich und ist es auch. Daher hofft Anja Stock schnell auf Klarheit, wie es weitergehen kann, denn Mieter der Halle für Veranstaltungen wie der Chor der Merscheider warten auf Antworten.
Was sind die Gründe für die Sperrung der Cobra-Halle?
Bekannt ist, dass die Statik der Holzkonstruktion von Teilen des Dachs über der Halle der Cobra begutachtet wurde. Zuvor gab es eine Routinekontrolle der technischen Anlagen im Haus an der Merscheider Straße. Nun werden die Ergebnisse abgewartet. Für die Kantine im Haus und auch den Kino-Bereich spielt das keine Rolle, deren Betrieb läuft weiterhin.
Wem gehört die Cobra, wer muss Gebäudeschäden beseitigen?
Das Gebäude der Cobra gehört der Stadt, sie hatte es Mitte der 1990er Jahre im Rahmen einer Zwangsversteigerung erworben und mit Landesmitteln in das heutige Kulturzentrum umgebaut. Die gemeinnützige Cobra-GmbH steht im Miet- und Nutzungsverhältnis zur Stadt, erhält aber auch Zuschüsse, um Programm zu gestalten. Schäden am Gebäude sind aber das Geschäft der Stadt Solingen als Eigentümer der Immobilie. Das Thema Sanierungsstau ist in städtischen Kultureinrichtungen nicht neu. Zuletzt machte der alte Bahnhof im Südpark Schlagzeilen. Er soll verkauft werden, die Stadt hat für die Sanierung kein eigenes Geld.
Wie geht es mit dem Konzert der Merscheider weiter?
Ralf Leßenich ist der Leiter des Chors der Merscheider. Seit Donnerstag wird fieberhaft nach einem Ersatzort gesucht. Das ist offenbar nicht ganz einfach. Der Chorleiter erklärt, dass der Walder Stadtsaal nicht infrage komme. „Dort müsste mit, relativ großen Aufwand ein Podest für die Mitwirkenden aus Platzgründen vor die Kastenbühne gebaut, und Chor und Instrumentalisten mit einer Übertragungsanlage verstärkt werden.“ Im Theater und Konzerthaus bestehen nach seinen Aussagen auch keine Kapazitäten. Daher werde aktuell auch mit Kirchen verhandelt. Erfahrungsgemäß brauche der Chor einen Ort, um etwa 300 Besuchende empfangen zu können.