Musikreihe „Brückenschläge“
Konzert würdigt drei Großmeister der Orgel
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Stephan Paul Audersch musizierte in der Lutherkirche. Es war der letzte Teil der Musikreihe „Brückenschläge“.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Kraftvolle Klänge entlockte Kirchenmusikdirektor Stephan Paul Audersch am Samstagabend der großen Weyland-Orgel in der Lutherkirche. Der Leipziger Kirchenmusikdirektor und Bruder des Lutherkirchen-Kantors Ludwig Audersch fesselte die knapp 20 Zuhörer, die ihre Stühle im Altarraum der Kirche mit Blick zur Empore gestellt hatten.
Das Konzert war das dritte und letzte der Musikreihe „Brückenschläge“ und stand unter dem Motto „(K)ein Ort. Nirgends“. Auf dem Programm standen Werke von Johann Sebstian Bach, Paul Hindemith und Jean Langlais.
Auf den ersten Blick und erst recht beim ersten Hinhören findet man wenig Gemeinsamkeiten zwischen dem, was die Komponisten Bach, Hindemith und Langlais geschaffen haben. Ludwig Audersch, Organisator und Initiator der „Brückenschläge“ fand in seinem Einführungsvortrag, der den Orgelkonzerten stets vorgeschaltet ist, die Gemeinsamkeiten durchaus gravierend: Alle drei, so Audersch, seien zu ihren Zeiten mit ihren Werken nicht so anerkannt gewesen, wie es ihrer Genialität und ihrem Können entsprochen hätte. Selbst Bach, für heutige Ohren der Orgelmeister par excellence, sei mit seiner „Kunst der Fuge“ keineswegs auf Begeisterung gestoßen.
Die Contrapuncti I, II, III und IX sowie die Canone I aus eben diesem Spätwerk standen im Mittelpunkt der guten Stunde, die Audersch an der Orgel musizierte. Gleichauf in Länge und Dichte hatte er Hindemiths Sonate I ausgewählt, die sich in Harmonie an Bachs barocke Klänge anschloss.
Umschlossen war dieser musikalische „Zentraldialog“ von alternierenden Stücken Bachs und des Komponisten Jean Langlais, einem Nachfolger César Francks als Titularorganist an der Pariser Kirche Sainte Clotilde. Audersch faszinierte die Zuhörer mit dem ganzen musikalischen Spektrum des königlichen Instruments und sorgte für eine besondere und stimmungsvolle Abendstunde.