Premiere
Diese Musik erklingt erstmalig in Solingen
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Orchesterverein stellt am 4. Juni Werke von drei Komponistinnen vor.
Von Jutta Schreiber-Lenz
„Eine Amerikanerin in Paris“, frei nach Gershwin hat Merve Bianca Sorgente das Konzert am 4. Juni genannt, zu dem der Orchesterverein in die Festhalle einlädt. Kompositionen von zwei Französinnen und einer Afroamerikanerin stehen auf dem Programm, für das seit dem Winter intensiv geprobt wird.
Die Idee, Louise Farrenc, Cécile Chaminade und Florence Price vorzustellen und den Fokus bewusst auf die bislang eher weniger bekannte Kunst von Frauen zu legen, kam von Sorgente. „Mit der Ouvertüre zur Symphonie Nr. 2 Es Dur von Farrenc, dem Flötenkonzert Op. 107 von Chaminade und der ersten Symphonie von Pride erklingt wunderschöne Musik, die zum Teil erst seit 20 Jahren in der Literatur Beachtung findet, weil man Frauen einfach nicht in dem Maße wahrgenommen hat wie Männer“, sagt sie. Das zu ändern, ist ihr ein Anliegen.
Louise Farrenc, eine Zeitgenossin von Schumann, Chopin, Mendelssohn und Liszt, war Pianistin und Professorin für Klavier am Pariser Konservatorium. 1861 und 1869 erhielt sie den Prix Chartier der französischen Akademie der Künste für ihre Kammermusik. In der Ouvertüre Es-Dur verbindet sie viele klassische Elemente mit der romantischen Epoche.
Florence Pride schrieb 1933 mit einer Symphonie Geschichte
Den Solo-Part im Flötenkonzert von Cécile Chaminade übernimmt Wera Vis, die Leiterin der Musik- und Kunstschule Remscheid. Als Teenager war sie Mitglied im Orchesterverein, bevor sie durch Studium und Beruf keine Zeit mehr dafür hatte.
Nach einer Pause wird dann Florence Prides erste Symphonie erklingen. „Ich bin sicher, das erste Mal überhaupt in Solingen“, sagt Merve Bianca Sorgente. Obwohl sie bereits mit elf Jahren Kompositionen veröffentlichte, Musikwissenschaft und Orgel studierte, und 1933 Geschichte schrieb, als ihre Symphonie e-Moll 1932 den Wanamaker Prize gewann und zur Weltausstellung 1933 vom Chicago Symphony Orchestra uraufgeführt wurde, blieb ihr breite Anerkennung verwehrt. Price war die erste Afroamerikanerin, deren Orchesterwerk von einem großen US-Orchester gespielt wurde.
Mit ihrer Begeisterung für das Programm hat sie das Orchester erfolgreich angesteckt. „Wir sind alle hochmotiviert, sagt Dr. Julia Siepen, Vorsitzende des Orchestervereins und Flötistin. Das Konzert wird unter anderem vom Verein Hexenkessel gefördert. Karten (18 Euro, 9 Euro ermäßigt und 40 Euro für Familien) gibt es in der Buchhandlung Kiekenap, bei den Mitgliedern und an der Abendkasse.
4. Juni 2023, 17 Uhr, Festhalle Ohligs, Talstraße 16