Musical
Konfirmanden überzeugen in „Blessed“
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Biblische Geschichte kommt mit Songs von Elton John als Musical auf die Bühne.
Von Paul Reis
Solingen. „Kinder können oft sehr viel mehr, als sie sich eigentlich zutrauen. Meistens sagen sie, sie können nicht singen, aber sie können es doch.“ Diese Erfahrungen hat Pfarrerin Kristina Ziegenbalg in den vergangenen zehn Jahren gemacht. Seit 2012 entwickelt sie jedes Jahr zusammen mit der Konfirmanden-Gruppe der evangelischen Kirche Widdert ein Musical. In diesem Jahr lautete der Titel „Blessed“, zu Deutsch „gesegnet“. Thematisiert wird dabei die alttestamentarische Geschichte um Jakob und dessen Bruder Esau.
Wer dabei allerdings eine etwas trockene Inszenierung erwartet, der wird schnell eines Besseren belehrt. Pfarrerin Ziegenbalg, die das Stück zusammen mit ihrem Sohn Joel geschrieben hat, ist es gelungen, der Geschichte einen modernen Anstrich zu verpassen. Das Stück bedient sich der Jugendsprache und ist mit der richtigen Note Humor gespickt. Die Gesangseinlagen, von denen ein Musical hauptsächlich lebt, wurden von Lara Ehrlach komponiert und basieren auf bekannten Elton-John-Liedern. Zum Leben erweckt wurden sie jedoch von den eigentlichen Stars – den Konfirmanden. Diese wussten nicht nur gesangstechnisch zu überzeugen, sondern zeigten auch schauspielerisch eine starke Leistung. Präsentiert wurde „Blessed“ an zwei Terminen mit unterschiedlicher Besetzung.
Bei der Premiere spielten Clara Kraft und Mia Stemmler zwei Erzähler, die die Zuschauer immer wieder zum Lachen brachten, in dem sie so taten, als würden sie sich das Musical als eine in Episoden unterteilte Serie ansehen. Ramon Olivarez verkörperte einen äußerst authentischen Jakob. Dessen Bruder Esau wurde von Jason Langer verkörpert, der seine Figur mit sehr viel Humor spielte. Leona Schwarz und Mia Krüger schlüpften in die Rolle von Lea und Rahel, den Ehefrauen Jakobs. Genauso wie Mia Tümmenschneit, die Jakobs Mutter Rebecca darstellte, wussten sie mit ihrer schönen Stimme zu überzeugen. Kurzgesagt: Ein rundum gelungenes Musical.
Im Sommer gibt es zwei weitere Aufführungen
Wie sie alle das geschafft haben? Mit viel Übung. Bereits im Januar begannen die Widderter Konfirmanden an dem Stück zu arbeiten und das coronabedingt unter erschwerten Bedingungen. Teilweise musste über Zoom geprobt werden und fast immer war irgendjemand in Quarantäne. Dementsprechend waren im Anschluss an die Uraufführung die Erleichterung und der Stolz bei allen zu spüren. Und das völlig zurecht.
Wer sich vom Musical selbst einen Eindruck machen möchte, der hat am 12. Juni Gelegenheit dazu. Um 11 und 18 Uhr finden noch zwei weitere Aufführungen des Musicals statt. Ob die Konfirmanden sich dann in der evangelischen Kirche Widdert oder im Freien steht laut Pfarrerin Ziegenbalg noch nicht fest.
widdert.com