Gemeinde
Kirchenkonzert gibt Ausblick auf eine Zeit des Priestermangels
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„Andere geistliche und charismatische Formen der Anbetung und Verkündigung“ in St. Joseph.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Das „Ave Maria“ von Rheinberger als erklatschte Zugabe setzte am Samstagnachmittag einen Punkt hinter ein berührendes Kirchenkonzert. „Musik zum Neuen Jahr“ war die gute Stunde intensiver Klänge überschrieben, zu der Wolfgang Kläsener, Kantor in St. Sebastian, gemeinsam mit Regionalkantor Michael Schruff in die Ohligser St. Joseph-Kirche eingeladen hatte.
Neben den beiden von ihnen geleiteten Scholae gregorianae, einmal „Solingen West“ und einmal „MiNor“, hörte das Auditorium auch drei Solistinnen des Oratorien-Ensembles der Musikhochschule Wuppertal. Charlotte Komar (Sopran), Anna Schäfer (Mezzosopran), die spontan für die erkrankte Johanna Heyne eingesprungen war, sowie Altistin Hasmik Muradyan überzeugten mit ihren klaren und strahlenden Stimmen. Gemeinsam mit dem gleichfalls klangschönen Männerensemble schickten sie auf ihre musikalische Weise das Wort Gottes von der Empore herab in den Kirchenraum.
Mehr Gottesdienst als Konzert
Weniger als Konzert denn als Gottesdienst wollte Wolfgang Kläsener, der die Gesamtleitung innehatte, den Nachmittag verstanden wissen. Quasi als Ausblick in eine Zeit, in der die Kirche aus Priestermangel „auf andere geistliche und charismatische Formen der Anbetung und Verkündigung setzen müsse als auf das Wort“.
Fromme und sakrale Einstimmigkeit der Gregorianik führten inhaltlich durch die Aspekte des Kirchenjahres und wechselten sich mit den romantischen Vertonungen des „Ordinarium missae“ ab, den jeden Sonntag gleichbleibenden liturgischen Texten der Heiligen Messe.