Sprachförderung in Ohligs
Kinder üben spielerisch Deutsch
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Seit März haben sie an jeweils zwei Nachmittagen in der Woche zusammen spielerisch die deutsche Sprache entdeckt.
Von Anja Kriskofski
An der Grundschule Bogenstraße fand bereits zum vierten Mal das Projekt Ohligser Sprachkrokodile statt. In Ohligs lebende Fünf- und Sechsjährige, die schlecht oder kein Deutsch sprechen, werden dabei auf die Einschulung vorbereitet. Ähnliche Vorschulprogramme gibt es auch an den Grundschulen Katternberger Straße, Klauberg und Westersburg.
Organisiert werden die Sprachkrokodile vom Kommunalen Integrationszentrum der Stadt und der Grundschule Bogenstraße. Die Finanzierung läuft über den Verfügungsfonds für den Stadtteil Ohligs. „Kinder, die teilgenommen haben, kommen ganz anders hier in der Schule an“, beschreibt Nicole Wrana, Rektorin der Grundschule Bogenstraße, einen der Vorteile. Und auch die Eltern würden auf diese Weise an das deutsche Schulsystem herangeführt.
„Es geht darum, neben der Sprache auch soziale Kompetenzen der Kinder zu stärken“, erklärt Dilan Torun vom Kommunalen Integrationszentrum. Weil Betreuungsplätze fehlen, hätten einige der zugewanderten Kinder keine Kita besucht. Manche seien gerade erst in Solingen angekommen, wie zwei ukrainische Mädchen. Für die Vorschule lernten sie bei den Sprachkrokodilen, sich für einige Zeit von der Mutter zu trennen. „Auch die Orientierung in so einem großen Gebäude ist wesentlich“, sagt Torun.
Wer Förderbedarf hat, wird bei der Schulanmeldung festgestellt
Bei der Schulanmeldung werde festgestellt, wer Sprachförderbedarf hat, erklärt Nicole Wrana. Auch die Kitas meldeten Kinder, die gefördert werden sollten. Und das Kommunale Integrationszentrum macht neu Zugewanderte mit künftigen Erstklässlern auf das Angebot aufmerksam.
An diesem Nachmittag sind es zwei Mädchen und drei Jungen, die an der Tafel malen, Schwungübungen machen oder deutsche Wörter lernen. Angeleitet werden sie von der Lehramtsstudentin Berfin Kacar. „Sie haben Fortschritte gemacht: bei der Sprache, aber auch bei der Entwicklung.“
„Das ist gut investiertes Geld“, sagt Nicole Wrana. „Ich würde mir wünschen, dass es das in allen Stadtteilen gibt.“