Solingen
Mal- und Klangfest: Kinder malen Eiszapfen und Schnee
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Beliebte Veranstaltung im Theater und Konzerthaus fand zum ersten Mal im Januar statt im Mai statt.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Sorgfältig malte der fünfjährige Marc ein großes Herz in die Mitte seines Blattes. Bunte Farben hatte er dafür vorgesehen, so dass das Ganze freundlich und fröhlich ausschaute. „Wenn es doch um Leben geht, muss da ein Herz hin“, kommentierte er. Jo-Inn Tochter von Janine Werner, der langjährigen Leiterin des Mal- und Klangfestes im Theater und Konzerthaus, hatte zu Beginn der Veranstaltung wieder eine von ihr selbst verfasste Geschichte vorgelesen, die den rund teilnehmenden Kindern als Grundlage zu den von ihnen erdachten Fantasie-Bildern diente. Diesmal ging es um den stacheligen Igel, der in der „schönen Murmeltierdame“ erstmalig eine Person gefunden hatte, die ihn trotz seiner Pieksigkeit nicht nur nicht mied, sondern aufrichtig und rundum mochte.
Gut zehn Minuten hatten die rund 100 Mal-Kinder still und gebannt dieser atmosphärisch farbigen und berührenden Wintergeschichte gelauscht, die nicht an Eiszapfen, Schneeflocken und kargem Winterwald sparte, die sich später als Elemente in vielen Gemälden wiederfanden.
Marcs Zwillingsschwester Hannah überlegte länger, welches Motiv sie in den Mittelpunkt ihres Werks stellen wollte, und entschied sich schließlich für die Hauptperson: Den Igel. Eifrig tauchte sie einen Borstenpinsel in sattes Braun und begann akribisch, spitze Zacken für die Stacheln zu entwerfen. Ganz zufrieden schien sie nicht – und war froh, über die Möglichkeit, mehrere Versuche zu haben, aus denen sie am Ende des Tages einen für den Wettbewerb auswählen konnte. „Deshalb sollte der abgegrenzte Rand auf den Papierbögen frei bleiben, damit dort der Name gut sichtbar Platz findet“, hatte Janine Werner zuvor erläutert. Und auch gleich die anderen beiden Regeln genannt: Es sollte keine weiße Stelle mehr auf dem Papier erkennbar sein und – ganz wichtig – die Kinder sollten alleine malen, ohne Hilfe von begleitenden Omas, Opas, Mamas oder Papas. Nicht alle Erwachsenen hielten sich an diese Vorgabe. „Schade“ fand Werner. „Mit dieser Hilfe nimmt man den Kindern ihre Spontankreativität und das Zutrauen ins eigene Können.“
Die meisten Kinder aber waren emsig beschäftigt. Sie bedienten sie sich mit spürbar großem Spaß an den leuchtenden Acrylfarben und der großen Pinselauswahl. Zwischendurch machten viele „Musikpause“ bei Fabakary Jobateh, der mit Trommeln und Bewegungen für noch mehr gute Laune sorgte.