Die Karriere des Klappschirms
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BREMSHEY Die Geschichte der einst weltbekannten Firma beginnt mit einer Mühle am Lochbach.
Wo der Lochbach in die Ebene fließt, liegt die Poschheider Mühle. Hier beginnt die Bremshey-Geschichte. 1857 erwirbt der 31-jährige Schlosser Caspar Wilhelm Bremshey einen Teil der Mühle und richtet hier eine mechanische Werkstatt mit Drehbank und Fräsmaschine ein. Erstes Produkt: Kassenschlösser. 1862 wird die Firma Bremshey & Co. gegründet und ein neues Fabrikgelände erworben, das Areal des heutigen Bremsheyplatzes. 1876 wird die Schirmfurniturenfertigung aufgenommen.
grosse firmen – grosse pleiten
Am Ende des Jahrhunderts beschäftigt Bremshey bereits 600 Mitarbeiter. 1905 wird der Grundstein für das große Bremshey-Werk in Trotzhilden gelegt. Es muss ständig erweitert werden, und immer neue Produkte werden entwickelt. Hauptprodukt wird der Knirps-Taschenschirm, dessen Patent 1927 von dem damals 25-jährigen Fritz Bremshey erworben wird.
Das voll zusamenklappbare Schirmgestell war eine Erfindung des Bergassessors Hans Haupt. Fritz Bremshey setzt sich intensiv für die Auswertung der neuen Erfindung ein, so dass der Markenname schon bald zu einem Gattungsbegriff wird. Daneben werden u. a. Gartenschirmgestelle, Autositze und Zubehör, ein rollbarer Klapptisch „Dinett“, Stahlrohrmöbel und Krankenhausbetten hergestellt. Die Wohnungsbau Bremshey GmbH errichtet 150 Wohnungen für die Mitarbeiter. Zweigwerke werden eröffnet in Nördlingen, Gelbach, Gelsenkirchen und Westerholt. 1962 beträgt die Zahl der Mitarbeiter über 2000.
1969 wird die Firma in eine AG umgewandelt. Mannesmann erwirbt 1977 einen Aktienanteil von 25,01 Prozent. 1981 wird das Nördlinger Zweigwerk geschlossen. Geschäftsbereiche werden verlegt. Am 4. Juni 1982 heißt es im ST: „Die Bremshey AG verschwindet.“ Verluste der Firma zehrten das Eigenkapital auf. Die Arbeitsplätze von 1800 Mitarbeitern sind bedroht. Endgültig Schluss ist am 23. Dezember 1982. Den „Knirps“ hatte im August jenes Jahres die Walder Firma Kortenbach & Rauh übernommen. Nach deren Konkurs 1999 übernahm Thomas Herriger („Präsenta“) das Warenzeichen. Es ist nun seit Herbst 2005 im Besitz der Firmen Doppler-Schirme (Österreich) und Strotz AG (Schweiz) mit Firmensitz in Braunau (Österreich). hw