Brauchtum
Karneval in Solingen: In diesen Stadtteilen wird es närrisch
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Es gibt in diesem Jahr keine Schlüsselübergabe im Walder Rundling. Dafür gibt es einen Altweiberdürpel in Ohligs und einen jecken Spaziergang in Burg. Aber das ist längst nicht alles.
Von Kristin Dowe
Solingen. Nachdem die Corona-Pandemie den Solinger Jecken in den vergangenen zwei Jahren durch die meisten Veranstaltungen einen Strich gemacht hatte, nimmt der Karneval in den Stadtteilen 2023 nur teilweise wieder Fahrt auf.
Wald: Groß ist etwa das Bedauern bei Klaus Salden von Süßwaren Salden, die in den Jahren vor Corona immer an Altweiber eine Karnevalsveranstaltung im Walder Rundling ausgerichtet hatten. „Das muss in diesem Jahr leider ausfallen, es scheitert einfach am Geld.“
Die bisherigen Sponsoren seien größtenteils abgesprungen, so dass die erforderlichen 3500 Euro für die Organisation nicht aufzubringen waren. „Wir haben nur 1500 Euro zusammen bekommen. Davon können wir die Bühne und die Tanzgarden einfach nicht bezahlen“, hält er fest. Auch die Stadt bezuschusse das jecke Treiben in Wald in diesem Jahr nicht mehr. „Ich finde das sehr schade. An Altweiber werde ich dann wohl in die Stadt fahren und dort ein Bier trinken.“
In den Vorjahren hatte es im Rundling immer die Schlüsselübergabe mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) gegeben, der sich von den Narren stets den Schlüssel zum Rathaus abluchsen ließ. Schade findet den Ausfall auch Rainer Frankcke, Vorsitzender des Walder Werberings, der die Altweiber-Sause in früheren Jahren unterstützt hatte. „Das war früher eine schöne Veranstaltung, die immer viele Menschen angezogen hat“, blickt der Inhaber der Buchhandlung Bücherwald zurück.
Ohligs: Hoffnung macht dafür an Altweiber der Blick in den Solinger Westen, wo auch in diesem Jahr am 16. Februar der Altweiberdürpel stattfinden wird. „Ab 11.11 Uhr wird es einen kleinen Empfang auf dem Bremsheyplatz geben, bei dem später auch das Prinzenpaar kommen wird“, kündigt Frauke Pohlmann von der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG) an, die die Veranstaltung organisiert. Für musikalische Unterhaltung sorgen DJ Dieter Becker und die Tanzgruppe Showgarde.
Wer eine Karte ergattern konnte, wird dann später wohl noch ab 19 Uhr (Einlass um 18.30 Uhr) in der Ohligser Festhalle weiterfeiern, wo wieder die traditionelle Weiberball-Party der Prinzengarde Blau-Gelb Solingen-Ohligs stattfinden wird. Auf der Bühne werden unter anderem der ehemalige „Deutschland-sucht-den-Superstar“-Kandidat Norman Langen, „Mike, der Bademeister“ sowie die „Oedingsche Jongens“ für einen stimmungsvollen Abend sorgen. Karten zum Preis von 20 Euro sind über die Homepage der Prinzengarde (prinzengarde-ohligs.allyou.net), bei Optik und Akustik Stock oder im Restaurant Hitzefrei erhältlich. Insgesamt würden 800 Karten verkauft, kündigt Sascha Wurth, Präsident der Prinzengarde, an, der durch den Abend führen wird. „Das wird sehr locker – ich hoffe, dass möglichst viele Menschen verkleidet kommen.“
Den kleinen Karnevalszug für Kinder durch Ohligs wird es in der gewohnten Form baustellenbedingt zwar nicht geben, dafür haben sich Danica Stock und ihre Mitstreiterinnen aber eine Alternative für Samstag, 18. Februar, überlegt: „Wir werden im Park an der Wittenbergstraße ab 11.11 Uhr eine kleine Karnevalsparty für Kinder machen“ so Stock. Dort werde „Clown Ferdi“ für Spaß sorgen, die Kinder würden mit Kamelle beworfen es gebe Stände mit Berlinern und Würstchen.
Burg: Keinen Umzug wie früher, dafür einen kleinen Spaziergang wird es in Burgam Karnevalssonntag ab 14.11 Uhr geben. Dann treffen sich die Jecken am Ende der Hasencleverstraße an der Busdrehe.
Hintergrund
Rosenmontagszug: Der „Zoch“ des Festausschusses Solinger Karneval (FSK) startet am Rosenmontag, 20. Februar, ab 14 Uhr von der Verbraucherzentrale am Birkenweiher. Weiter verläuft die Route über Goerdelerstraße, Mummstraße, Kölner Straße, Ufergarten und wieder zurück bis zum Birkenweiher. Alle Infos gibt es online: festausschuss-solingen.de