Karneval
Das sind die Pläne des Dreigestirns in Solingen
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Prinz, Bauer und Jungfrau werden die nächste Session in Solingen prägen. Die Jeckinnen und Jecken können sich auf etwas ganz Besonderes freuen.
Von Björn Boch
Solingen. Regentschaft bedeutet Macht. Die will Prinz Philip I. nutzen, um Solingen endlich an die Autobahn anzuschließen und die Zahl der Hallenbäder in der Klingenstadt auf vier zu erhöhen. Das erklärte er bei der Vorstellung des designierten Solinger Dreigestirns – und erntete lautes Lachen. Denn die Regentschaft wird eine karnevalistische sein.
Die Klingenstadt hat, wie vorab vom Festausschuss Solinger Karneval (FSK) verkündet worden war, in der kommenden Saison kein Prinzenpaar, sondern ein Dreigestirn. Neben Prinz Philip I. (Zangerl, 48 Jahre) sind das Bauer Thomas (Hilgers, 38) und Jungfrau Marcy (Marcus Vögler, 50). Bauer Thomas soll die wichtige Stütze des Dreigestirns sein: „Der, der alles organisiert“. Und Jungfrau Marcy sei „heimlicher Star“ des Trios und die „dankbarste Rolle“. Der Widerspruch der so Geehrten kam, fiel jedoch verhalten aus.
Inthronisiert wird das Dreigestirn am 18. November in der Ohligser Festhalle, eine Woche nach dem offiziellen Auftakt in die Session am 11.11. Ob die Solinger sich auf politischen Karneval einstellen können, wollte das ST wissen – Stichwort Autobahn und Hallenbäder? Nein, erklärte der künftige Prinz. „Wir wollen etwas Lustiges auf die Beine stellen, gut und hochwertig unterhalten.“ Es werde, so viel könne vorab verraten werden, eine Bühnenshow geben – geprägt von traditionell karnevalistischer Stimmung, gepaart mit modernen Akzenten.
Bauer Thomas sagte, das Trio wolle Spaß und Freude in die 5. Jahreszeit bringen, „gerade in diesen Zeiten“. Der Spaß, selbst auf der Bühne zu stehen, solle dabei nicht zu kurz kommen. Jungfrau Marcy erklärte, Freundlichkeit und Lächeln zurückbringen zu wollen – und so „Werte der Gesellschaft“ hochzuhalten, die in den vergangenen Jahren verlorengegangen seien. Karneval sei schon immer Ausbruch aus der Wirklichkeit gewesen. „Das braucht es jetzt mehr denn je“, waren sich alle drei einig.
Prinzengarde Blau-Gelb feiert karnevalistisches Jubiläum
Der neue FSK-Vorsitzende Tim Schallert berichtete, dass es nach seinen Recherchen erst in zwei Zeiträumen ein Dreigestirn in Solingen gegeben habe: 1961 bis 1963 von der KG Muckemau und in der Session 2013/14 von der KG Rot-Weiß Klingenstädter. Das Dreigestirn für die kommende Session kommt von der Prinzengarde Blau-Gelb Solingen-Ohligs – „zu Ehren des 88. Jubiläums“, wie Schallert betonte.
Philip Zangerl, Thomas Hilgers und Marcus Vögler von der Prinzengarde haben einen gemeinsamen Stammtisch. „Wir haben gesagt, wir machen es, aber nur zu dritt“ – somit sei ein Prinzenpaar keine Option mehr gewesen. Ob sie vielleicht doch noch ein paar Details ihrer Bühnenshow verraten wollen? Unterstützt werden sie, darauf freuen sie sich, traditionell von der Tanzformation Schiwa. Und der Prinz kündigte an: „Es wird Livegesang geben.“ Darauf Jungfrau Marcy: „Bitte was?“
Sessionsmotto und Hauptquartier
Motto: Bei der Vorstellung des designierten Dreigestirns am Mittwochabend im Gasthof Löhdorf waren neben dem FSK-Vorstand zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter anderer Karnevalsvereine anwesend. Bekanntgegeben wurde auch das Motto der Session, gemeinsam entworfen mit dem karnevalistischen Urgestein und „Mundart-Perfektionisten“ Willy Weber: „Komm schweng din Fott, ganz Solig steïht hütt Kopp.“
Hauptquartier:Familie Kozulj, die den Gasthof Löhdorf führt, kündigte an, in der Session eine Fahne der Prinzengarde zu hissen. Der Gasthof soll Hauptquartier des Dreigestirns werden.