250 verkaufte Karten

Joe Bausch bietet Einblicke in die Gefühle von Mördern

Auch über seinen Einsatz im Kölner Tatort sprach Joe Bausch am Freitag im Lumen.
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Auch über seinen Einsatz im Kölner Tatort sprach Joe Bausch am Freitag im Lumen.

Der Gefängnisarzt und Tatort-Star war am 12. Mai im Solinger Lumen zu Gast. Er hat den Gästen Tipps für das perfekte Verbrechen gegeben - natürlich auf ironischer Ebene.

Von Karl-Rainer Broch

Solingen. Joe Bausch ist ein besonderer Mediziner. Er arbeitete als Gefängnisarzt in Vollzugsanstalten und verfasste über seine Erlebnisse drei Bücher. Vor und nach seiner Talkshow, aber auch in der Pause am Freitagabend im Lumen fanden sie beim Publikum großes Interesse und wurden auch mit seiner Widmung versehen.

Mit 250 verkauften Karten war die Präsentation „Jedes Verbrechen beginnt im Kopf“ ein großer Erfolg der Sonderveranstaltung im Kino. Seit über 25 Jahren ist Bausch im Kölner Tatort als Gerichtsmediziner zu sehen („Das ist die einzige seriöse Rolle“). Die 89. Folge ist im Herbst zu sehen: „Ich will auch noch beim 100. mitmachen und höre nur auf, wenn ich von der Leiche nicht mehr hochkomme.“

Moderator Dr. Tino Grosche lieferte Joe Bausch mit gezielten Fragen die erwartete Gelegenheit, von seinem ungewöhnlichen Beruf zu erzählen. Er war nicht nur Arzt, sondern hat Theaterwissenschaft und Publizistik studiert und begann als Schauspieler beim Theater in Hattingen. Zudem ist er erfolgreicher Hörbuchsprecher.

Frauen gehen laut Bausch bei ihren Morden cleverer vor

Im Fokus von Bauschs Lesung standen die Frauen: „Im Knast sind nur fünf Prozent Frauen, aber 95 Prozent Männer.“ Er folgerte daraus, dass Frauen offenbar bei ihren Morden cleverer und pfiffiger vorgehen und daher seltener erwischt würden. Seine Tipps an das Publikum waren entsprechend ironisch: „Man wird nur erwischt, wenn man es nicht alleine macht, vor allem, wenn ein Mann dabei ist.“ Frauen würden anders als Männer morden: „Männer ermorden Frauen, damit sie nicht weggehen, Frauen ermorden Männer, damit sie weg sind.“

Seine Auszüge aus seinem Buch „Blutspuren“ gaben amüsante Einblicke in die Gefühlswelt von Mördern und Mörderinnen. Er ging auch auf Psychopathen ein: „Die schlechte Nachricht ist, die wenigsten Psychopathen sitzen im Gefängnis.“ Sein ernüchterndes Fazit: „In jedem steckt das Potenzial zum Mörder.“

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