Natur
Jäger sammeln in 40 Jahren 50 000 Kilogramm Müll
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Die Zahl der Verstöße geht zurück.
Kühlschränke, Fernseher, Computer, Autobatterien und Reifen, Motorräder, sogar Sexspielzeug und eine „Playboy-Sammlung“ haben die Jäger in ihren Revieren gefunden. Seit 40 Jahren sammeln hunderte von ihnen traditionell im Februar Unrat, der von „Müllanarchisten“ rücksichtslos in der Natur entsorgt wird. Auf 50 000 Kilo Müll haben sie es dabei gebracht.
Thomas Lambracht ist seit 39 Jahren Jäger und Vorsitzender der Hegegemeinschaft, einem Zusammenschluss von Revierpächtern. Er organisiert die Müllsammelaktion seit vielen Jahren. Zum gemeinsamen Abschlussfrühstück trafen sich die Helfer am Wochenende im Heim der Kreisjägerschaft in der Tränke. Dort ist auch die zentrale Sammelstelle für den Müll.
„Ich habe das Gefühl, dass die Solinger behutsamer mit der Natur umgehen als früher“, stellte Lambracht erfreut fest. Trotzdem hat er den Frevel an der Natur vor einigen Wochen wieder selber beobachtet. Er saß abends gegen 21 Uhr auf seinem Hochsitz unweit eines Parkplatzes in Höhrath. Ein Kombi fuhr rückwärts auf den Parkplatz. Die Heckklappe wurde geöffnet und das Entsorgen eines großen Röhrenfernsehers wurde durch ein lautes Klirren begleitet, als die Bildröhre implodierte. Als Lambracht seine Taschenlampe auf das Fahrzeug richtete, um das Nummernschild zu entdecken, fuhr das Auto mit quietschenden Reifen und ohne Licht davon.
Nach einem gemeinsamen Kaffee ging es sofort wieder ans Sortieren
Die 50 Jäger, die sich an diesem Morgen in der „Tränke“ trafen, waren zufrieden über ihre Ausbeute. Nach dem ersten Kaffee zogen einige erneut die Handschuhe an und sortierten den Müll. Thomas Wieland trug eine schwere WC-Keramik in einen Container und hatte seinen Spaß dabei. Fünf Stunden lang hat er so einiges aus dem Wald geschleppt. cb