Tanzgruppe Klingenstadt

In der Kostümwerkstatt laufen die Fäden zusammen

Das Team von der Kostümwerkstatt – (v. l.) Christine Peters, Silvia Spier, Sabine Stadie, Cornelia Nüßer und Jochen Ritter – kümmert sich darum, dass in der Session alles sitzt und passt.
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Das Team von der Kostümwerkstatt – (v. l.) Christine Peters, Silvia Spier, Sabine Stadie, Cornelia Nüßer und Jochen Ritter – kümmert sich darum, dass in der Session alles sitzt und passt.

Silvia Spier und Jochen Ritter sorgen mit einem mehrköpfigen Team für die Ausstattung der Tanzgruppe Klingenstadt.

Von Jutta Schreiber-Lenz

Solingen. Der große Apfelbaum aus dem Garten Eden steht derzeit in zwei Teilen im Flur der Werkstatt und wartet dort gemeinsam mit der großen grünen Schlange auf den nächsten Einsatz. Beide Requisiten sind Teil der aktuellen Bühnenshow, mit der die „Großen“ der Tanzgruppe Klingenstadt Solingen derzeit von Saal zu Saal zieht. Premiere feierte der Garten Eden Ende Januar bei der Jubiläums-Gala-Sitzung der Höhscheider Karnevalisten.

Jochen Ritter sorgt mit – natürlich selbstgebauten – Transportkisten in optimalen Größen dafür, dass für die Auftritte alles sach- und fachgerecht verstaut werden kann.

Premiere nicht nur für die Choreographie, die das Trainer-Team mit den „Mädels und Jungs“ für die laufende Session und die sich anschließende Wettkampfsaison vorbereitet hat, sondern auch für die Kostüme. Knallgrüner Glitzerstoff, Stoffblätter, rote Hibiskusblüten als Hingucker und alles nicht nur eng und sexy, sondern funktional so gearbeitet, dass auch extreme Streck- und Beuge-Bewegungen locker und ohne Probleme klappen. „Seit September laufen hier in der Werkstatt die ersten Vorbereitungen“, erzählt Silvia Spier stellvertretend für ihr fünfköpfiges Team, zu dem auch ihr Lebensgefährte Jochen Ritter gehört, vielen Solingen als Präsident der Karnevalsgesellschaft Muckemau bekannt. Sein Metier sind allerdings nicht die Nähmaschine und der Schneidetisch, sondern der Arbeitsplatz, an dem man sägen, kleben, hämmern, nageln oder nieten kann. Der Stamm des Apfelbaums, der unter seinen kreativen Händen entstanden ist beispielsweise, bestehe aus angemaltem Montageschaum, sagt er schmunzelnd. „Damit habe ich die Oberflächenstruktur wunderbar nachbilden können.“

Die Kostüme sollen nicht nur toll aussehen, sondern auch funktional sein.

Die vier Frauen dagegen widmen ihre Zeit Stoffen, Borten, Federn, Knöpfen, Reißverschlüssen, Gummibändern, Litzen und all dem anderen Beiwerk, das man für auffällige, schöne und dennoch bequeme Tanz-Kostüme benötigt. „Wenn uns die Trainerinnen das neue Thema mitteilen, kommen ganz schnell auch erste Musik-Proben, die dabei helfen, uns einzudenken“, erzählt Silvia Spier, deren Tochter zum Trainerstab gehört. „Früher hat sie selbst mitgetanzt, und das war auch mein Einstieg, hier hinter den Kulissen mitzuhelfen.“

25 Jahre ist das nun her und seither haben sich Choreographie und Show kontinuierlich vergrößert und folglich auch der Anspruch an die Kostüme. Nach wie vor mache es Spaß, dergestalt kreativ zu werden, sagt auch Sabine Stadie, die Zweite im nimmermüden Näh- und Schneider-Quartett. „Auch wenn es natürlich schlichtweg viel Zeit und Arbeit kostet, 30 Damen und acht Herren mit deren unterschiedlichen Körpermaßen anzuziehen.“ Da nähe man durchaus auch schonmal ganze Tage durch.

Der Anspruch sei, zum Sessionsbeginn im November alles fertig zu haben. „Alles“, das bedeutet nicht nur das jeweilige Motto-Trikot für die Show. Sondern auch die Garde-Kostüme wollen immer so instand gehalten sein, dass sie jederzeit zur Verfügung stehen. „Da gibt es jährlich Änderungen, weil die Figur mehr oder weniger geworden ist über den Sommer – oder bei den Kindern, weil jemand sehr gewachsen ist. Dazu Anfertigungen für neue Tanz-Mitglieder. Und natürlich immer und immer wieder Reparaturen“. Klar, im Eifer des Auftritts lösen sich Nähte, platzen Verzierungen ab oder gehen Reißverschlüsse kaputt.

Bei diesen Mengen muss Ordnung sein.

Dafür stehen nicht nur insgesamt elf Nähmaschinen zur Verfügung. In Jochen Ritters ehemaligem Raumausstatter-Ladenlokal, gleich nebenan, stapeln sich Funduskisten mit alten Kostümen, Hüten, Federn und anderen Utensilien. Dazu Mengen an verschiedenem Nähgarn, Bändern, Stoffen und anderem. „Wir versuchen oft, aus bereits Gebrauchtem Neues entstehen zu lassen“, sagt Silvia Spier. Nicht nur aus Kostengründen und mit Blick auf Nachhaltigkeit, sondern weil es natürlich Zeit spart. Das gehe deutlich schneller, als in jedem Jahr immer wieder bei Punkt null starten zu müssen.

Jochen Ritter sorgt derweil mit – natürlich selbstgebauten – Transportkisten in optimalen Größen dafür, dass für die Auftritte alles sach- und fachgerecht verstaut werden kann.

Termine

Zu sehen ist die Tanzgruppe unter anderem bei der Sportgala am 11. Februar, wo sie als Eisbrecher zu Beginn der Veranstaltung auftreten. Am 12. Februar findet der 39. Kinderkarneval der TKS im Walder Stadtsaal statt. Auftritte gibt es auch am 12. Februar, 14.30 Uhr beim Kinderkarneval Showgarde Solingen, WMTV-Halle sowie am 16. Februar, 19 Uhr bei der Weiberball-Party der Prinzengarde Blau-Gelb Ohligs in der Festhalle Ohligs.

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