Immobiliengeschäft
Was Immobilien in Solingen kosten - und wer sie kauft
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Grundstücksmarktbericht verrät spannende Entwicklungen.
Von Manuel Böhnke
Die Folgen von Energiekrise, hoher Inflation, steigenden Zinsen und steigenden Baukosten machen sich auf dem Solinger Immobilienmarkt deutlich bemerkbar. Die Zahl der abgeschlossenen Kaufverträge sank 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent.
Das geht aus dem in dieser Woche veröffentlichten Grundstücksmarktbericht hervor. Dessen Ziel ist es, Transparenz in das Immobiliengeschäft zu bringen. Dafür analysiert ein aus unabhängigen Sachverständigen bestehender Gutachterausschuss sämtliche Kaufverträge.
Auf Grundlage der Auswertung beschließt das Gremium jährlich Boden- und Immobilienrichtwerte sowie weitere für die Wertermittlung relevante Daten.
Der aktuelle Bericht weist für Solingen eine unter dem Strich stabile Preisentwicklung aus. In den ersten sechs Monaten sei noch ein Anstieg feststellbar gewesen, ehe in der zweiten Jahreshälfte „teilweise Preiseinbrüche“ zu verzeichnen waren, teilt die Stadt mit.
Was kostet ein frei stehendes Ein- oder Zweifamilienhaus in Solingen?
Für frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser im Bestand sanken sie Ende 2022 um rund zehn Prozent. Wer sich zum Beispiel für eine zwischen 1950 und 1975 errichtete Immobilie dieser Art interessierte, musste durchschnittlich 450 000 Euro bezahlen.
Weiterhin teurer werden neu errichtete Reihen- und Doppelhäuser – ihre durchschnittlichen Kaufpreise lagen im vergangenen Jahr über dem Niveau von 2021. Eine ähnliche Entwicklung gab es im Bereich Wohnungs- und Teileigentum, der rund 40 Prozent aller Kaufverträge ausmachte.
Demnach stiegen die Preise für Bestandswohnungen im Mittel um zehn Prozent, für Neubauwohnungen wurden durchschnittlich 4200 Euro pro Quadratmeter fällig – rund neun Prozent mehr als im Vorjahr.
Wie viele Kaufverträge wurden 2022 in Solingen abgeschlossen?
Insgesamt wurden 2022 in der Klingenstadt 1132 Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum sowie Erbbaurechte beziehungsweise Erbbaurechtsgrundstücke abgeschlossen. Ein Fünftel weniger als zuvor. Auch der bei den Geschäften gemachte Umsatz sank: um 16 Prozent auf 443,5 Millionen Euro.
Der Preis für Wohnbauland stieg um durchschnittlich etwa fünf Prozent, gleichzeitig ging die Zahl der abgeschlossenen Kaufverträge für unbebaute Grundstücke um elf Prozent zurück.
Deutlich fiel der Rückgang mit fast einem Drittel beim „individuellen Wohnungsbau“ mit wenigen Einheiten in einem Gebäude aus. Im Gegensatz dazu war bei den unbebauten Grundstücken für den Geschosswohnungsbau ein Plus in Höhe von 20 Prozent zu verzeichnen.
Wie hoch ist der Anteil auswärtiger Käufer?
Spannend ist der Blick auf die Käufer: Jeder Dritte hatte seinen Wohnsitz nicht in Solingen, als der Kaufvertrag beurkundet wurde. Die meisten kamen laut Angaben der Stadt aus dem Raum Düsseldorf und Köln. 2021 lag dieser Wert sogar noch bei 40 Prozent.
Der Grundstücksmarktbericht ist im Internet abrufbar: www.boris.nrw.de