Anlässlich des Weltfrauentags
Im Stadtrat sind Frauen klar in der Minderheit
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Drei Viertel der Bürgervertreter sind Männer – die Parteien wollen gegensteuern.
Von Andreas Tews
Solingen. Beim Ziel, mehr Frauen in den Stadtrat zu bringen, haben die Parteien nur wenig Erfolg. Nur 13 der 53 Ratsangehörigen (inklusive Oberbürgermeister) sind Frauen. Besonders niedrig sind die Quoten in den Ratsfraktionen von CDU (2 von 16) FDP und BfS/ABI (jeweils 0 von 3). Doch selbst bei den Grünen, die besonders offensiv für die Frauenquote kämpfen, liegt diese in der eigenen Ratsfraktion nach dem Ausscheiden von Corinna Faßbender nur noch bei einem Drittel (3 von 9). In der Minderheit sind die Frauen auch bei der SPD (6 von 14). Eine weibliche Überzahl (2 von 3) gibt es derzeit nur bei der Fraktion Linke/Die Partei.
Zufriedengeben will man sich mit diesen Werten nicht. Für die CDU reklamiert der Kreisvorsitzende Sebastian Haug zwar, dass auf der Kandidatenliste für den Rat jede Dritte eine Frau gewesen sei. Allerdings seien viele männliche Christdemokraten direkt gewählt worden, weswegen die Liste kaum zog. Bei der nächsten Wahl müsse man nicht nur auf die Liste, sondern auch auf die Besetzung der Wahlkreise schauen.
Bei den Grünen beklagt Fraktionssprecher Frank Knoche, dass mehrere gewählte Frauen aus der Fraktion ausgestiegen seien. Nina Brattig und Martin Bender, Vorsitzende von FDP und BfS, sehen eine Ursache in den eigenen schlechten Wahlergebnissen. Dadurch hätten es Frauen auf vorderen Listenplätzen nicht in den Rat geschafft. Insgesamt fällt es den Parteien aber schwer, Frauen für die Politik zu motivieren. Dies liegt nicht nur an den Themen, sondern laut der SPD-Co-Vorsitzenden Sabine Vischer-Kippenhahn auch an der Art, wie Debatten geführt werden. In beiden Bereichen wollen alle Parteien nachbessern.