Mein Leben als Papa

Im Bürgerbüro kehrt Michels Lächeln wieder zurück

„Mein Leben als Papa“ gibt es als Buch für 12,90 Euro in der RGA-Geschäftsstelle, im Handel und im Internet:bergisch-bestes.de
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„Mein Leben als Papa“ gibt es als Buch für 12,90 Euro in der RGA-Geschäftsstelle, im Handel und im Internet:bergisch-bestes.de

ST-Redakteur Gunnar Freudenberg erzählt vom Alltag mit seinen Söhnen Hannes (7) und Michel (4).

Für einen Urlaub außerhalb Deutschlands braucht es die richtigen Pässe. Auch für Hannes und Michel. Schengener Abkommen hin oder her. Gut, dass meine Frau so etwas auf dem Schirm hat und sich niemand auf mich verlassen muss. Sonst hätte der Sommerurlaub in Dänemark vielleicht nur ein kurzes Vergnügen für uns alle werden können. Und gut, dass meine Frau nicht entnervt aufgibt, wie ich es getan hätte, als im Bürgerbüro auch nach mehreren Tagen einfach kein freier Termin in der Online-Maske aufploppt.

Irgendwann hat man dann aber doch Zeit für uns. Doch vor dem Behördengang geht es erst noch in den Drogeriemarkt. Für die Pässe müssen biometrische Fotos von den Jungs gemacht werden. Mit den bekannten Anforderungen: Die Augen müssen direkt auf die Kamera gerichtet sein, gelächelt werden darf nicht. „Dann mache ich das nicht“, sagt Michel, der eine unglaubliche Palette an Grimassen und Gesichtsausdrücken in sich trägt, und die auch gerne präsentiert – aber keinesfalls neutral gucken möchte. Also lässt er Hannes den Vortritt. Und der macht das ziemlich souverän. Es gelingt ihm sogar, freundlich zu schauen. Im Gegensatz zu Michel, der sich zwar noch zu einem Foto überreden lässt, auf dem Bild dann aber wie ein zur Fahndung ausgeschriebener Verbrecher aussieht.
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Überraschend gut gelaunt ist er dagegen, als es einige Tage später ins Bürgerbüro geht. Termin ist um 12.55 Uhr. Ich rechne damit, dass wir eine sehr lange Zeit im Warteraum verbringen werden und die Stimmung kippt, bevor unsere Nummer aufgerufen wird. Stattdessen werden wir von einer freundlichen Dame sofort in Empfang genommen. Meine Frau händigt ihr die Geburtsurkunden unserer Jungs und die Passbilder aus. Die Frau beginnt zu tippen. Sie weiß offensichtlich, was sie da tut.

Und sie bezieht Hannes und Michel mit ein. „Wie groß bist du denn?“, will sie von Hannes wissen. „1,39 Meter“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen. und weiß auch, dass sein kleiner Bruder 1,16 Meter misst. Klar: Ihre Mutter hat sie morgens noch gemessen. Dann müssen von Hannes noch Fingerabdrücke genommen werden. Das ist natürlich extrem cool. Noch stolzer macht ihn, dass die freundliche Frau aus dem Bürgerbüro noch eine digitale Unterschrift für den Personalausweis von ihm benötigt, die wenig später auf dem vorläufigen Ausdruck zu sehen ist. Ja, du wirst groß mein Junge! Jetzt hast du es sogar schriftlich.

Michel, der wegen seines Alters nur einen neuen Kinderreisepass braucht, ist neidisch. Aber auch ihn lässt die gute Frau unterschreiben, damit er nicht enttäuscht ist. So machen Behördengänge doch Spaß. Ich bin mit sicher, die Jungs wollen auch dabei sein, wenn Hannes’ Pass fertig ist.

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