Ihre Krimis spielen in Amerika

Gudrun Tossing lebt in Solingen und schreibt eine Krimireihe, die in den Vereinigten Staaten spielt. Foto: Michael Schütz
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Gudrun Tossing lebt in Solingen und schreibt eine Krimireihe, die in den Vereinigten Staaten spielt. Foto: Michael Schütz

Gudrun Tossing lebt in Solingen und schreibt unter den Namen Jeff Sailor.

Von Jutta Schreiber-Lenz

Der auf Umwegen als Ermittler zur US-Polizei gekommene Einwanderer Stan Wrozeck findet nach einem Auto-Unfall die verstümmelten Leichen der Insassen in einem Mammutbaumwald Nordkaliforniens. Als sich herausstellt, dass der Wagen manipuliert wurde, beginnt er, sich in den Fall zu verbeißen. Nach knapp 400 Seiten hat er ihn gelöst. „Schlangen-Grab“ heißt das neueste Werk aus der Feder von Gudrun Tossing.

Die promovierte Chemikerin, in ihrem ersten Leben Managerin eines US-Pharmakonzerns, schreibt aus Leidenschaft. Mit leuchtenden Augen erzählt sie von ihrem jüngsten Roman-Helden, dem etwas melancholischen Cop Stan Wrozek. Sie hat eine komplizierte und verschachtelte Vita erfunden, die neben der Handlung in ihrem Buch immer wieder durchschimmert. Und sie erzählt auch von Jeff Sailor, ihrem Heteronym, unter dessen Namen sie ihre amerikanischen Krimis veröffentlicht.

Mit ihrem echten Namen – „Gudrun klingt sowas von deutsch“ – hätte sie keinerlei Chance bei einem Verlag und bei Lesern, begründet sie ihre Entscheidung. Diesen Jeff Sailor hat sie genauso akribisch und mit detailverliebter Fantasie ausgestattet, wie ihre Buch-Figuren: Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners, abgebrochenes Studium, Rückzug von Deutschland in die Heimat seines Vaters und nach mehreren Gelegenheitsjobs nun freier Schriftsteller. Nach dem Debüt – der Steinbeck-Persiflage „Jenseits von Jenen“ – folgten noch andere Krimis, bevor Jeff Sailor nun beim ostfriesischen Fehnland-Verlag den ehemaligen Berufsmusiker, Barkeeper und Taxifahrer Wrozeck losschickt, um gleich eine ganze Serie an Morde zu aufzuklären.

Nach „Schlangen-Grab“, dem ersten Teil der geplanten zehn Bücher, soll im nächsten Jahr bereits „Salamander-Chor“ folgen. Davon existiere bereits das Rohskript, erzählt Gudrun Tossing und auch für den dritten Band, „Gila-Monster“, hat sie schon mehr als nur den Titel.

Ihre Themen findet die Autorin bei Reisen durch die USA

Die Geschichte der USA seit 2004 bis in die Gegenwart, nachzuzeichnen, habe sie interessiert, sagt sie. Denn in diesem Jahr spielt „Schlangen-Grab“. Die nötigen Recherchen starte sie übrigens dann, wenn die Handlung im Buch sie erforderten. „Nicht bevor ich mit dem Schreiben beginne – schließlich ist Schriftstellern ja ein dynamischer Prozess. Ich kenne oft selbst bis kurz vor dem Schluss die Auflösung nicht.“ Ihre Themen sammelt Tossing bei ihren Reisen durch die USA: das Land, das ihr durch ihren Beruf immer sehr nahe stand. Außerdem lebten dort Verwandte, berichtet sie. „Es gab und gibt also immer wieder Gründe, es zu bereisen.“

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