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Solingen oder Wermelskirchen? Höhrather Bürger sollen mitentscheiden
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Bis zum Jahresende können alle Anwohner ab 16 Jahren abstimmen. Die Ergebnisse werden im März 2023 diskutiert.
Von Anja Carolina Siebel
Solingen. Es ist eine Diskussion, die im Jahr 2020 nach langer Pause wieder ins Rollen gekommen ist. Die Kurzfassung: Eine Bürgerinitiative in Solingen-Höhrath hatte sich für die Wider-Eingemeindung des Stadtteils nach Wermelskirchen eingesetzt. Unter anderem deshalb, weil Kinder Schulen und Kitas in Solingen besuchen müssen und die Wege dorthin zum Teil wesentlich weiter sind als ins benachbarte Wermelskirchen.
Fragebogen kann bis zumJahresende beantwortet werden
Jetzt sollen Bürgerinnen und Bürger aus Höhrath und Angerscheidt in einer Abstimmung darüber entscheiden, welcher Stadt sie angehören möchten. Das teilt die Stadt Solingen in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Ziel dieser Befragung sei es, „ein objektives Meinungsbild zu erhalten“. Im September 2020 hatte die Bezirksvertretung einstimmig beschlossen, dass die Stadtverwaltung Solingen die Ausgliederung prüfen soll.
Um dieses Meinungsbild einzuholen, erhalten alle Personen in Höhrath und Angerscheid ab 16 Jahren in den nächsten Tagen einen kurzen Fragebogen, der bis zum Jahresende beantwortet werden kann. Zusammengestellt wurde er von der Statistikstelle der Stadt Solingen in Abstimmung mit der Bezirksvertretung Burg-Höhscheid. Antworten können die Befragten online oder auf Papier, ein portofreier Rückumschlag liegt bei.
Das Verfahren wurde laut der Solinger Verwaltung mit dem städtischen Datenschutzbeauftragten abgestimmt und gewährleistet, dass jede angeschriebene Person nur einmal abstimmen kann und die geäußerten Meinungen anonym bleiben. Die Ergebnisse werden am 2. März 2023 in der Bezirksvertretung Burg-Höhscheid diskutiert. Das Ergebnis wird danach dem Solinger Rat in Form einer Beschlussempfehlung zur weiteren Beratung und Entscheidung vorgelegt.
Standpunkt von Anja Carolina Siebel: Faire Lösung
Umfragen und Vor-Ort-Besuche haben ergeben: Es gibt zwei Fraktionen im beschaulichen Höhrath. Die eine möchte gern, dass alles so bleibt wie es ist. Man fühlt sich mit der Zugehörigkeit zu Solingen wohl und möchte den ganzen Aufwand einer Eingemeindung nach Wermelskirchen nicht.
Die anderen, zumeist Eltern mit Kindern, sehen das völlig anders. Sie hatten ihren Wunsch nach Zugehörigkeit nach Wermelskirchen unter anderem damit begründet, dass ihre Kinder oftmals lange Wege in Schule oder Kita in Kauf nehmen müssen. Seit dem verheereneden Hochwasser gibt es in Solingen-Burg auch keine Kita mehr, so dass die Kinder in der Solinger Innenstadt betreut werden müssen. Für die Eltern bedeutet das mehr als halbstündige Fahrten.
Eine faire Lösung, deshalb jetzt die Anwohner selbst entscheiden zu lassen. Dann entscheidet die Mehrheit. Und die Diskussion in und um Höhrath ist vielleicht endlich mal wieder beendet.