Gutachten bestätigt
Hochwasser: Wupperverband sieht sich von Vorwürfen entlastet
Aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Das unabhängige wissenschaftliche Gutachten zur Aufarbeitung des Extremregenereignisses vom Juli 2021 bestätigt dem Wupperverband ein korrektes Vorgehen in allen wesentlichen Punkten.
Von Philipp Müller
Hat der Wupperverband im Vorfeld des Hochwasserereignisses vom 14. und 15. Juli 2021 zu wenig Wasser aus seinen Talsperren abgelassen? Diese Frage beschäftigt die Anrainer der Wupper und ihrer Nebengewässer bis heute. Der Wupperverband ist juristischen Vorwürfen dazu ausgesetzt. Daher wurde beim Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen ein Gutachten in Auftrag gegeben. Nach Angaben des Wupperverbands kommt Prof. Holger Schüttrumpf zu diesem Ergebnis: Dem Wupperverband werde „ein korrektes Vorgehen in allen wesentlichen Punkten“ attestiert.
Konkret nennt der Wupperverband diese Untersuchungsergebnisse:
Talsperren: Die Talsperren der Wupper sind während des Extremregenereignisses 2021 richtig bewirtschaftet worden. Auch eine stärkere Vorentlastung hätte das Überflutungsereignis nicht verhindern können. Die Überflutungen – vor allem im Unterlauf der Wupper – sind maßgeblich auf die Regenmengen und Abflüsse aus dem nicht von Talsperren beeinflussten Bereich des Verbandsgebiets zurückzuführen. Der Wupperverband hätte diese folglich nicht verhindern können.
Wetterprognosen: Die Regenmengen am 14. Juli 2021 waren in ihrer Dimension und flächendeckenden Ausprägung für das Wuppergebiet anhand der maßgeblichen Prognosen nicht vorhersehbar. Die Niederschlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ergaben keinen Grund zur verstärkten Vorentlastung insbesondere der Wupper-Talsperre. Trotzdem wurde vom Wupperverband vorsorglich Freiraum als Puffer geschaffen für ein stärkeres Ereignis als prognostiziert.
Verhalten: Der Wupperverband hat auf die verfügbaren Prognosen im Vorfeld angemessen reagiert sowie die Talsperren während des Extremregenereignisses wasserwirtschaftlich sinnvoll gesteuert. Die Talsperren haben durch Rückhalt von Speichervolumen sowie Seeretention signifikante Wassermengen zurückhalten und so die Schäden vermindern können. Ohne die Talsperren wären größere Schäden entstanden.
Claudia Fischer, die Verbandsratsvorsitzende des Wupperverbandes, erklärte dazu gestern: „Dass das Gutachten den Wupperverband in allen untersuchten Punkten eindeutig entlastet und zugleich richtiges wie verantwortungsvolles Handeln bescheinigt, nimmt uns allen eine große Last von den Schultern.“ Der Wupperverband will weiter am „Zukunftsprogramm Hochwasserschutz“ arbeiten. Empfehlungen von Prof. Schüttrumpf sollen im Hinblick auf Klimawandel, Pegelwesen oder eine KI-basierte Talsperrensteuerung einfließen.
Unsere Meldung vom 4. Mai, 15.25 Uhr
Bergisches Land. Der Wupperverband habe bei dem Hochwasser im Juli 2021 korrekt gehandelt und größere Schäden verhindert. Das bestätigte laut Wupperverband nun ein unabhängiges wissenschaftiches Gutachten zur Aufarbeitung der Extremregenereignisse.
Hintergrund: Der Wuppertaler Rechtsanwalt Frank Adolphs hatte kurz nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 Strafanzeige gegen den Wupperverband unter anderem wegen Herbeiführens einer Überschwemmung erstattet. Die Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Wuppertal nähern sich mittlerweile dem Ende zu. Diese sollten die Frage klären, ob ein Verfahren gegen den Wupperverband eröffnet wird beziehungsweise ob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Wasserverband erhebt.
Die drei zentralen Ergebnisse des Gutachtens
Laut Gutachten sind die Talsperren der Wupper während des Extremregenereignisses 2021 richtig bewirtschaftet worden. Auch eine stärkere Vorentlastung hätte das Überflutungsereignis nicht verhindern können. Die Überflutungen – vor allem im Unterlauf der Wupper – sind maßgeblich durch die Regenmengen und Abflüsse aus dem nicht von Talsperren beeinflussten Bereich des Verbandsgebiets zurückzuführen. Der Wupperverband hätte diese folglich nicht verhindern können.
Die Regenmengen am 14. Juli 2021 waren in ihrer Dimension und flächendeckenden Ausprägung für das Wuppergebiet anhand der maßgeblichen Prognosen nicht vorhersehbar. Die Niederschlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ergaben keinen Grund zur verstärkten Vorentlastung insbesondere der Wupper-Talsperre. Trotzdem wurde vom Wupperverband vorsorglich Freiraum als Puffer geschaffen für ein stärkeres Ereignis als prognostiziert.
Der Wupperverband hat auf die verfügbaren Prognosen im Vorfeld angemessen reagiert sowie die Talsperren während des Extremregenereignisses wasserwirtschaftlich sinnvoll gesteuert. Die Talsperren haben durch Rückhalt von Speichervolumen sowie Seeretention signifikante Wassermengen zurückhalten und so die Schäden des Hochwassers vermindern können. Ohne die Talsperren wären größere Schäden entstanden.
„Das Gutachten entlastet den Wupperverband in allen untersuchten Punkten eindeutig und bescheinigt zugleich richtiges wie verantwortungsvolles Handeln und nimmt uns allen eine große Last von den Schultern“, sagt Claudia Fischer, Verbandsratsvorsitzende des Wupperverbandes, zu den Ergebnissen des Gutachtens. Die neutrale, wissenschaftliche korrekte Aufarbeitung sei wichtig gewesen. Fischer weiter: „Nun gilt es, mit dem unlängst vorgestellten „Zukunftsprogramm Hochwasserschutz“ den Blick verantwortungsvoll nach vorn zu richten und auch die Empfehlungen von Herrn Prof. Dr. Schüttrumpf im Hinblick auf Klimawandel, Pegelwesen oder eine KI basierte Talsperrensteuerung für künftige Starkregenszenarien umzusetzen.“