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Hobbygärtnerin zeigt grünes Paradies
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Bei der Aktion Offene Gartenpforte war auch eine Solingerin beteiligt. Ein Rundgang reicht Besuchern nicht, um alles zu sehen.
Von Karl-Rainer Broch
Solingen. Der Blick in den Garten von Regina Mark an der Nußbaumstraße in Aufderhöhe ist wie ein Gang in ein grünes Paradies, das sich am Wochenende bei der Aktion Offene Gartenpforte auch vielen Besuchern und Besucherinnen öffnete. Seit 2013 öffnete sie mit ihrem Mann Georg ein paarmal im Jahr ihr verwunschenes Geheimnis, das er nach seinem Sinne seit 2005 gestaltet hatte.
Regina Mark hatte eigentlich keine Ahnung von Gartenarbeit: „Aber mein im Februar 2022 verstorbener Mann hat mir den Garten vererbt, und ich setzte mit Hilfe von Freunden und vielen Tipps seine gestalterischen Ideen fort.“ Der „Garten aus Männerhand“ erhielt von ihr daher den Zusatz „weiblich gepflegt“.
Viele Gäste vom Wochenende hatten die grüne Pracht bereits in früheren Jahren genossen, stellten aber verwundert fest: „Nach einem Rundgang hatten wir noch nicht alles gesehen, sondern entdeckten immer wieder Neues.“ Eine Besonderheit sind die vielen Rosenarten, überall verteilt wachsen. Regina Marks Lieblingssorte ist die Duftrose Madame Gertrud Jekyll: „Aber wir müssen bis zur nächsten Öffnung im Juni warten, dann blühen alle Rosen.“ Aus den Blättern der vielen Duftrosen fertigt sie nach einem geheimen Rezept auch Brotaufstrich an. Damit nicht genug, in ihrem „Hexenkeller“ gibt es neben dem Brotaufstrich auch Balsam-Essig, Kräutersalz und Sirup. Die verwendeten Pflanzen sind Holunderblüten, Brombeere, Himbeere, Erdbeere und Cassis. „Den Essig habe ich mit Süßmost zu Balsamico verfeinert und verkaufe ihn auch auf Weihnachtsmärkten.“
Der 700 Quadratmeter große Garten ist komplett gestaltet
Eine weitere Besonderheit sind die Keramik-Kunstwerke überall im Garten, die ihr Mann Georg geschaffen hat. Dazu kommen Kreationen von befreundeten Keramikern aus Osnabrück und Mecklenburg-Vorpommern. Man sieht eine Windbraut auf einem der vielen Torbögen, die den Garten unterteilen. Ein Gartenwächter präsentiert zwei unterschiedliche Seiten, von vorne ist er in der Wächterfunktion zu sehen, die andere private Seite ist erotisch angehaucht.
Zu den kleinen Teichen mit Seerosen führt ein Weg mit verschiedenen Klanginstrumenten, Höhepunkt ist das japanische Tor mit einem wohlklingenden Gong. In Regina Marks 700 Quadratmeter großem Garten gibt es inzwischen keine Freifläche mehr, alles ist mit Gräsern, Gebüsch, kleinen Bäumen und Blumen besetzt. Man erfreut sich an den runterhängenden Blättern eines Maulbeerbaums, sieht japanische Blumen- und Pagoden-Hartriegel, Pfingstrosen und Kamelien. In einem Teich spuckt die Keramik eines Froschkönigs mit Krönchen Wasser, und die Skulptur eines flämischen Froschkönigs hat eine besondere Geschichte: „Er symbolisiert den Widerstandskampf der Flamen gegen die Spanier.“
Die Aktion Offene Gartenpforte hat in den letzten Jahren immer mehr begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefunden. Anmeldungen von Interessenten sind für 2024 bei der Offenen Gartenpforte Rheinland möglich.
In Solingen nahmen am Wochenende neben Regina Mark (außerdem geöffnet am 3. und 4. Juni sowie am 1. und 2. Juli) auch zwei weitere Gartenbesitzer teil: Andreas Ritter, Lützowstraße 101, geöffnet auch am 4. Juni und 24. September; Georg Steinbrück, Blumenstraße 110, geöffnet auch am 23. und 24. September: offene-gartenpforte-rheinland.de
Aktion
Die Offene Gartenpforte Rheinland wurde 2002 ins Leben gerufen. Aus einer einmaligen Aktion wurde eine jährlich wiederkehrende Veranstaltungsreihe. Im Rheinland öffnen fast 300 Gärten ihre Pforten, mit durchschnittlich 100 Gästen je Garten.