Party
Mit Hitzegrad durch die Nacht feiern
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Mit der Festhalle und dem Hitzefrei prägen die Inhaber des Feinkostladens das Nachtleben.
Von Thomas Kraft
In Ohligs ist was los. An den Wochenenden zieht es Nachtschwärmer in Solingens westlichen Stadtteil. Lange war das Getaway an der Kottendorfer Straße deren einziger Anlaufpunkt. Das hat sich in den vergangnen Jahren verändert. Erst etablierter sich das Hitzefrei an der Grünstraße, später die Festhalle unter neuer Regie. Beide Male stellten André und René Hitzegrad die Weichen. Die Brüder führen in vierter Generation das gleichnamige Feinkosthaus. Es befindet sich seit 104 Jahren an der Grünstraße.
„Das Hitzefrei war unsere erste wegweisende geschäftliche Entscheidung, die wir getroffen haben“, sagt André Hitzegrad (38). Erst erweiterten sie das Geschäft um eine Terrasse, später auch mit einem großen Umbau durch die Lounge und den Beach Club. Seit sieben Jahren steigt dort freitags ab 23 Uhr eine Party. Die Discjockeys kommen aus „angesagten Clubs“ und wechseln jede Woche. Vor allem das Publikum bis 30 hat die Partys für sich entdeckt. „Wer früher nach Gräfrath in die Libelle ging, kommt heute zu uns“, sagt Hitzegrad. Eintritt müssen die Besucher nicht bezahlen. Dafür wird an der Tür aufmerksam geschaut, ob das Publikum den Vorstellungen entspricht. Ärger wollen Hitzegrads bei ihren Partys nicht haben. Dieses Konzept gehe sehr gut auf. Mehr als die Hälfte der Gäste komme aus Solingen. Die Frequenz stimme. „Es ist ein
junger Klassiker“, freut sich André Hitzegrad. Er bezeichnet sich als den Kaufmann und seinen Bruder René (41) als den kreativen Kopf. Mit Freude beobachten beide, dass Ohligs sich „zum zweiten Gräfrath entwickelt hat“. Früher strömte alles in den historischen Ortsteil. Inzwischen haben sich die Gewichte verschoben. Es gibt die Rock-Kneipe Finox an der Berliner Brücke, das Bräuhaus (siehe unten), Kneipen wie Alt Ohligs, das Bayerische Wirtshaus – und es gibt noch immer die Festhalle.
10-JÄHRIGES
HITZEFREI
2015 feiert das Feinkosthaus Hitzegrad das 10-jährige Bestehen des Hitzefrei. In der Gastronomie bietet es Frühstück (ab 2,50 Euro) und Mittagstisch (ab 6,95) sowie Gerichte à la carte mit saisonalen und mediterranen Spezialitäten. Im Party-Bereich erwägen André und René Hitzegrad, samstags mit Live-Musik ab 22 Uhr zu locken. Man müsse regelmäßig Neues ausprobieren.
Die wäre eigentlich längst geschlossen. Die Stadt musste sie aus Spargründen abstoßen. Hitzegrads übernahmen sie 2011. Ausgenommen der Sommerferien sei sie praktisch an jedem Wochenende besetzt, sagt André Hitzegrad. Partys, Konzerte, Seminare, Comedy- und Karnevalsveranstaltungen. Gerade war noch Ü-70-Party, dann schon wieder Abi-Ball. „Es reicht für uns für einen knappen Gewinn“, sagt Hitzegrad. Und das, obwohl die Gebäudereparaturen abreißen. Pro Jahr werden 30 000 bis 40 000 Euro investiert.