Historisches Foto
Um welches Gebäude handelt es sich?
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In der vergangenen Woche haben wir das Anwesen am Bertramsmühler Bach gesucht. Es wird heute privat genutzt – und hatte einmal einen bekannten Bewohner.
Von Kristin Dowe
Solingen. Ende 1981 war dieses Gebäude mit der markanten Außenfassade gerade eröffnet worden – wissen Sie, um welchen Ort es sich handelt? Dann schreiben Sie uns gerne Ihre persönlichen Anekdoten und Erinnerungen bis Donnerstag, 4. Mai, per Mail an: redaktion@solinger-tageblatt.de
Das historische Foto der vergangenen Woche: Petersmühle war früher ein Schleifkotten
Versteckt und mitten im Grünen liegt das Anwesen am Willi-Lohbach-Weg zwischen Hästen und Dorperhof, wo sich die Petersmühle befindet. Heute wird der ehemalige Schleifkotten privat bewohnt, doch haben die alten Gemäuer ein großes Stück bergische Geschichte zu erzählen.
Ein großer Teil davon ist ST-Leserin Renate Mattausch bekannt, die einen engen persönlichen Bezug zu dem früheren Kotten hat und uns einen langen Brief dazu geschrieben hat. „Ich bin 1945 im III. Hästen geboren und meine Eltern hatten dort eine Hühnerfarm. In den 1950er Jahren haben meine Schwester und ich unsere Schafe zum Grasen auf die Bachwiesen an der Petersmühle gebracht“, schreibt sie an das Tageblatt. „In dieser Zeit war das Anwesen keine Mühle oder Kotten mehr. Es war zu schönen Mietwohnungen umgebaut.“
In denen damals eine bekannte Persönlichkeit der Solinger Stadtgeschichte wohnte: Der Studienrat und Heimatforscher Heinz Rosenthal hatte eine der schmucken Wohnungen bezogen und sich in einem seiner Bücher mit der Petersmühle beschäftigt. Wegen der privaten Nutzung sei diese heute nur noch von Weitem zu bewundern, schreibt Renate Mattausch. „Aus meiner Kindheit habe ich noch viele schöne Erinnerungen an diesen Ort.“ Am Bertramsmühler Bach gelegen, sei die Petersmühle einer von neun Kotten, die um 1684 an dem Bach erbaut wurden. Die Petersmühle, so die amtliche Bezeichnung, habe im Laufe ihrer Geschichte unter unterschiedlichen Namen firmiert und sei bis Ende des 18. Jahrhunderts mal als Frucht- und mal als Knochenmühle sowie später auch als Schleifkotten genutzt worden. Diese historischen Details hat Renate Mattausch aus einem Werk Heinz Rosenthals zusammengetragen, der damals zu den Kunden ihres Vaters gehört habe.
Simone Wagner stellte fest, dass die Petersmühle im April 2021 bereits einmal im Tageblatt abgebildet war – und zwar als Station einer Wanderroute. „Der Weg auf der gegenüberliegenden Seite führt von der Burger Landstraße über Bertramsmühle nach Strohn“, schreibt die ST-Leserin und muss es wissen. Denn den Weg über Strohn nach Burg laufe sie seit 55 Jahren. „Nun bin ich stolz, meinen Namen in der Stele zu finden.“
Erkannt haben die Petersmühle auch einige Nutzerinnen und Nutzer auf unserer Facebook-Seite. „Muss ich die Tage mal ansteuern – sehr hübsch gelegen“, kommentiert eine Leserin treffend. Jetzt, wenn die Temperaturen allmählich in die Höhe klettern, dürfte das in jedem Fall eine gute Idee sein, hat doch das Bertramsmühler Bachtal einige malerische Wanderwege zu bieten, die an der Petersmühle vorbeiführen. Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte sie zur früheren Bürgermeisterei Dorp, die später das Stadtrecht erhielt. 1887 hatte das Mühlgebäude einmal einen verheerenden Brand erlebt und wurde später wieder aufgebaut. Für alle Beiträge bedanken wir uns herzlich.