Historisches Foto
Kennen Sie noch „The Gags“?
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Viele Solinger denken gerne an den früheren Stadtteil-Weihnachtsmarkt auf dem Peter-Höfer-Platz zurück.
Kennen Sie diese Band noch und wissen Sie, wo „The Gags“ in den 60er Jahren oft auftraten? Erinnern Sie sich noch an die Namen der Musiker? So viel sei verraten: Sie stehen auf der Rückseite der Autogrammkarte, die uns Bernd Barth geschickt hat – dort hatten die Jungs sich damals handschriftlich verewigt. Schicken Sie uns Ihre Anekdoten, Erinnerungen und gerne auch eigene historische Fotos von Solinger Orten bis Donnerstag, 22. Dezember per Mail an: redaktion@solinger-tageblatt.de
Familiäres Flair in Höhscheid überzeugte
Von Kristin Dowe
Solingen. Wir geben gerne zu: Auf unserem historischen Foto der vergangenen Woche nahm der strahlende Nikolaus mit seinem Bollerwagen einen Großteil des Bildes ein, so dass die Hinweise rar gesät waren, auf welchem ehemaligen Stadtteil-Weihnachtsmarkt der Schnappschuss entstanden sein könnte. Die scharfen Augen von ST-Leserin Sabine Lamping konnte das aber nicht täuschen – sie erkannte richtig, dass es sich um den früheren Weihnachtsmarkt auf dem Peter-Höfer-Platz in Höhscheid handelte.
Weit hatte die Solingerin es dorthin nicht, denn damals lebte sie mit ihrer Familie an der Breite Straße. Zur Eröffnung hätten die Kinder immer eine halbe Stunde gratis Karussell fahren dürfen. „Da waren nicht nur wir Stammkunden“, erinnert sie sich. Überhaupt habe der Weihnachtsmarkt sich durch seine besondere familiäre Atmosphäre ausgezeichnet, wenn eine Nachbarsfamilie dort ein großes Zelt aufgebaut hatte. „Dort gab es Geschichten, Plätzchen, Punsch und ganz viel Gemütlichkeit“, bringt Sabine Lamping den Charme des Marktes auf den Punkt und schwärmt: „Kein Stress, keine Hektik – einfach nur schön!“
Gelebt habe der Höhscheider Weihnachtsmarkt vom großen Engagement der Bürgerinnen und Bürger. „Auch unser Kindergarten Confetti, die Grundschule Wiener Straße, der Kleingartenverein an der Reger Straße und viele mehr haben sich mit dem Schmücken der Tannenbäume oder eigenen Ständen, Würstchenbuden oder Bierwagen beteiligt.“
An den Buden hätten die Besucher „liebevoll gebastelte oder genähte Kleinigkeiten“ erstehen können. „Ich komme heute noch ins Schwärmen und ich bin bestimmt nicht die Einzige“, blickt die ST-Leserin zurück.
Auch Norbert Posthum erkannte die verräterische Hausfassade am rechten Bildrand und wusste gleich, wo sich das Geschehen abgespielt hatte. Die nostalgischen Erinnerungen an den Höhscheider Weihnachtsmarkt teilt er mit Sabine Lamping. „Für unsere Tochter hatte das Karussell die meiste Anziehungskraft.“ Ganz im Gegensatz zu einem gewissen Mann im roten Kostüm und mit Rauschebart, dem das Mädchen damals eher skeptisch begegnet sei: „Der auf dem Platz wandelnde Nikolaus löste bei ihr keine Begeisterung aus, obwohl er Geschenke verteilte. Wir mussten ihr als Kleinkind gut zureden.“
Etwas mutiger im Umgang mit dem Nikolaus war da Renate Canales, wie die niedliche Aufnahme von 1952 zeigt, auf der sie als Mädchen mit großen Augen in die Kamera blickt. Entstanden sei das Foto an der Mummstraße vor dem damaligen „Schuhhaus Europa“, schreibt die Solingerin. Dort durften die Kinder ein Foto mit dem Nikolaus machen, „um anschließend mit ihrer Mutter Schuhe zu kaufen“. Einen Tipp, wo unser Suchbild entstanden ist, gibt sie nicht ab – war ja auch nicht einfach. Auch weiß Renate Canales noch, wie anders sich das Solinger Stadtbild in den 50er Jahren präsentierte: „Ich erinnere mich noch an provisorische Buden mit wunderschönem Weihnachtsschmuck, die wohl auch auf der Straße standen, weil noch viele Häuser nicht neu aufgebaut waren nach dem Krieg.“
Auch der Wunschzettel der Kinder sah damals noch etwas bescheidener aus als heute, lag die Playstation doch noch in weiter Ferne. „Wir waren ja glücklich, wenn unsere Puppe neue Kleidung zu Weihnachten bekam.“