Idee von 1996 lebt wieder auf

Hauptbahnhof: Brücke über Gleise soll Ohligs verbinden

In diesem Bereich am Hauptbahnhof könnte die Brücke über die Gleise entstehen.
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In diesem Bereich am Hauptbahnhof könnte die Brücke über die Gleise entstehen.

Es wäre teuer, komplex und aufwendig. Die Idee trifft trotzdem auf Zustimmung. Das sind die Überlegungen der Stadt.

Von Manuel Böhnke

Solingen. Ganz neu ist die Idee nicht. Seit 1996 macht sich die Verwaltung Gedanken darüber, wie sich das Gebiet östlich des Hauptbahnhofs weiterentwickeln lässt. Bereits vor mehr als 25 Jahren Teil der Überlegungen: Eine Brücke über die Bahngleise, die das Areal mit dem Zentrum des Stadtteils verbindet. Nun erhält dieser alte Impuls neuen Schwung. Die Wirtschaftsförderung hat eine Machbarkeitsstudie bei der Firma KSP Projektmanagement in Auftrag gegeben. Das Ergebnis präsentierte Claudia Seyfried am Montag in der Bezirksvertretung (BV) Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid. „Die Brücke ist technisch machbar“, erklärte die Leiterin des Stadtdienstes Planung, Mobilität und Denkmalpflege. Aber: „Es handelt sich um ein sehr aufwendiges, komplexes Vorhaben.“ Und damit ein teures Projekt.

Grundsätzlich hält Seyfried die Idee für begrüßenswert. Der Hauptbahnhof sei gut für Solingen, teile den Stadtteil jedoch in zwei Hälften. Im östlichen Quartier soll unter anderem ein modernes, nachhaltiges Gewerbegebiet entstehen. Aufgrund seiner Lage eignet es sich laut Einschätzung der Verwaltung für eine möglichst autoarme Gestaltung.

Dabei könnte der angedachte Brückenschlag eine Rolle spielen. KSP Projektmanagement hat unter anderem untersucht, an welcher Stelle er entstehen könnte. Die Planer mussten berücksichtigen, wo es möglich wäre, eine Baustelle einzurichten, und Probleme mit Infrastruktur der Deutschen Bahn wie Oberleitungen vermeidbar sind.

Am vielversprechendsten scheint ein Übergang auf Höhe des Parkhauses am Hauptbahnhof, gewissermaßen als Verlängerung der Parkstraße. Entstehen könnte eine Fachwerkbrücke für Fußgänger und Radfahrer. Zum mittleren Bahnsteig wären aus Sicht der Stadt eine Treppe sowie ein Aufzug wünschenswert. Zudem sei denkbar, ein Fahrradparkhaus zu integrieren.

Damit es nicht zu Konflikten mit dem Bahnverkehr kommt, müsste das Bauwerk „sehr hoch“ sein, erklärte Sey-fried. Was im Sinne der Barrierefreiheit bedeutet, dass eine lange, parallel zu den Gleisen verlaufende Rampe nötig wäre, um die Steigung vertretbar zu gestalten.

In den nächsten Schritten wollen Seyfrieds Stadtdienst und die Wirtschaftsförderung ein Mobilitätskonzept für das Gebiet östlich des Hauptbahnhofs erstellen und prüfen, welche Rolle die angedachte Brücke darin einnehmen könnte. Am Ende soll ein Vorschlag für die Politik stehen.

Die BV beschäftigte sich mit einem weiteren Bauprojekt: der Erweiterung der Grundschule Uhlandstraße. An den ersten Plänen gab es Kritik. CDU-Fraktionsvorsitzender Marc Westkämper merkte an, dass der Schulhof durch den Neubau deutlich an Größe einbüßen würde. Diesbezüglich zeigte sich auch Claudia Ring (Grüne) besorgt. Sie regte an, die bislang eingeschossigen Gebäudeteile verstärkt für einen Ausbau in den Blick zu nehmen.

Als Gast wohnte Schulleiterin Sabine Riffi der Sitzung bei. „Wir sind froh, dass wir eine Erweiterung erhalten“, betonte sie. Allerdings bestätigte sie, dass die Grundschule nach den aktuellen Plänen tatsächlich einen „riesen großen Teil“ des Pausenhofs verlieren würde. Riffi ergänzte, dass durch den Neubau kein deutliches Plus bei den knappen Flächen für Unterricht und den offenen Ganztag entstünde. Stattdessen gäbe es mehr Platz für Mensa, Personal sowie einen Sanitätsraum. „Ein Geschoss mehr“ wäre aus Riffis Sicht wünschenswert, um den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Ihr sei jedoch bewusst, dass es eine Diskrepanz zwischen dem Bedarf und den finanziellen Möglichkeiten der Stadt gebe.

Benachbarter Spielplatz könnte eines der Probleme lösen

Die erkannte Michael Bender (BfS) an, betonte aber: „Bei allen Grenzen: Wenn wir etwas neu machen, muss es besser werden als vorher.“ Dies sehe er in der Planung bislang nicht. „Ich nehme mit, dass es noch viele Detailfragen und Gesprächsbedarf gibt“, sagte Claudia Seyfried. Der Beschluss, den die BV fasste, wischte diese nicht vom Tisch. Die Politiker gaben lediglich grünes Licht für die nächsten Schritte im Bauleitplanverfahren. Und zumindest für ein Problem bahnt sich eine Lösung an: Aus Sicht Horst Schultens, Leiter des Stadtdienstes Sport und Freizeit, könne die Grundschule in ihren Pausen problemlos den benachbarten Spielplatz Siebels nutzen.

Freie Budgetmittel

Mit 500 Euro aus ihren freien Budgetmitteln unterstützt die Bezirksvertretung Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid die Tiertafel beim Kauf von Futter. Zudem gehen 2000 Euro an die Kita Pusteblume, die das Geld für eine Matschanlage verwenden möchte.

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