Verkehr
Großbaustellen in Solingen: Das ist der Stand auf der Mühlenstraße und der Nöhrenhauser Straße
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Es wird gebaut und gebaut: Der Ärger bei den Anwohnern über die Verzögerungen bei den Baustellen ist groß.
Von Andreas Tews
Solingen. Bei einer der Großbaustellen auf Solinger Straßen hat jetzt der zweite Bauabschnitt begonnen. Seit Ende April laufen auf der Mühlenstraße die Arbeiten zwischen der Einmündung Gewerbegebiet Mühlenstraße und Kamper Straße, berichtet Rathaussprecherin Sabine Rische. Dort wird unter anderem die Fahrbahn samt Unterbau erneuert. Die Vollsperrung ist auf der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Ohligs und Aufderhöhe somit weitergewandert.
Großbaustellen in Solingen: Drei Bauabschnitte auf der Mühlenstraße
Die Mühlenstraße wird im Vollausbau saniert. „Es wird also nicht nur die Fahrbahndecke erneuert, sondern auch der Unterbau ausgetauscht“, erläutert Rische. Außerdem werden Versorgungsleitungen verlegt. Für den jetzt begonnenen zweiten Bauabschnitt hat das Rathaus „etwa zehn Wochen“ eingeplant. Die Arbeiten dort dürften sich demnach bis in den Juli ziehen.
Am Ende des zweiten Bauabschnitts, so berichtet Rische weiter, wird im Bereich der beiden ersten Bauabschnitte eine neue Asphaltdecke aufgetragen. Rische: „An den Einbautagen muss der gesamte Abschnitt voll gesperrt werden, die genauen Zeiten stehen noch nicht fest.“
Danach soll es auf dem dritten Bauabschnitt zwischen dem fertiggestellten Abschnitt der Mühlenstraße und der Einmündung Hermann-Hesse-Weg weitergehen.
Auch wenn es bisher einige Verzögerungen gab, hält die Stadtverwaltung für die Fertigstellung am bisher geplanten Abschlusstermin Ende dieses Jahres fest. Mit dem zweiten Bauabschnitt sei man später gestartet, weil im ersten Bauabschnitt zusätzliche Arbeiten erledigt werden mussten, berichtet Rathaussprecherin Rische. Dies war in erster Linie auf die Verlegung der Versorgungsleitungen zurückzuführen. „Damit die notwendigen Anschlüsse hergestellt werden konnten, musste eine Gasleitung bis zur Neptunstraße verlängert werden“, erläutert Rische. Dies war nach ihren Schilderungen vorab aus alten Unterlagen nicht ersichtlich.
Großbaustellen in Solingen: Die Nöhrenhauser Straße ist bald fertig
Groß ist der Ärger bei einer anderen Baustelle. An der Nöhrenhauser Straße in Höhscheid wundert man sich, warum die Fertigstellung immer wieder verschoben wurde. „Erst sollte es Ende März fertig sein, dann Ende April. Gebaut wird aber immer noch“, beschwert sich eine Anwohnerin am ST-Telefon. Sie und ihre Nachbarn müssen einen Umweg von drei Kilometern fahren, wenn sie eigentlich nahe gelegene Ziele erreichen wollen. Sie wundert sich über die immer wieder neuen Erklärungen für Verzögerungen bei Baustellen.
Hier verspricht Sabine Rische aber ein schnelles Ende der Bauarbeiten: „Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss: Im Laufe des Freitags, 12. Mai, wird die Straße geöffnet“, kündigt sie an. Damit wäre zumindest diese Langzeitbaustelle erledigt.
Die Verzögerungen bei den Arbeiten auf der Nöhrenhauser Straße sind nach ihren Angaben auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Unter anderem sei es bei der Verlegung von Versorgungsleitungen langsamer vorangegangen. Aber auch beim abschließenden Straßenbau gab es Schwierigkeiten. Vor allem gestaltete sich dort nach Risches Angaben die Herstellung der Seitenbefestigung als sehr aufwendig.
Ausbaustandard
Vollausbau: Bei einem Vollausbau wie auf der Mühlenstraße wird nicht nur die Fahrbahndecke erneuert, sondern auch die darunter liegenden Tragschichten. Dies ist nötig, wenn die Schäden an einer Straße relativ weit in die Tiefe reichen.
Deckenprogramm: Ist „nur“ die Fahrbahndecke beschädigt, reicht es aus, ihre oberste Schicht abzufräsen und durch eine neue zu ersetzen. Dies erfolgt im Zuge des städtischen Fahrbahndeckenprogramms jährlich auf rund 20 Abschnitten.
Kommentar von Andreas Tews: Transparenz hilft
Es kann viele Gründe dafür geben, dass Bauarbeiten auf einer Straße länger dauern als geplant. In manchen Fällen gestalten sich Arbeiten an Versorgungsleitungen komplizierter als gedacht, in einigen anderen liegen sie seit Jahrzehnten an einer Stelle, die in den Plänen nicht verzeichnet ist. Auch die Witterung spielt immer wieder eine Rolle. Wobei dies bei den zunehmend milderen Wintern nicht mehr so oft vorkommt wie in früheren Jahren.
Verständlich ist dennoch der Unmut bei Autofahrern und Anwohnern zum Beispiel an der Nöhrenhauser Straße. Sie registrieren genau, welche Zeiträume für Bauarbeiten vor ihrer Haustür, auf dem Weg zur Arbeit oder auch zur Kita angegeben werden. Groß ist dann der Ärger, wenn es länger dauert.
Wenn etwas nicht rund läuft, zeigt die Erfahrung aber, dass Menschen dafür eher Verständnis aufbringen, wenn man es ihnen erklärt. Zweifel an den Erklärungen mögen uns Laien zwar immer wieder kommen. Transparenz hilft aber trotzdem weiter.