Schnells Internet in Ohligs

Glasfaser: Jetzt sind die Eigentümer gefragt

Während der Sanierungsarbeiten wird jetzt Glasfaser verlegt. Neben den Hauptsträngen werden auch die Hausanschlüsse bereits vorbereitet. Doch damit das schnelle Internet in die Immobilie gelegt werden kann, müssen die Eigentümer zustimmen.
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Während der Sanierungsarbeiten wird jetzt Glasfaser verlegt. Neben den Hauptsträngen werden auch die Hausanschlüsse bereits vorbereitet. Doch damit das schnelle Internet in die Immobilie gelegt werden kann, müssen die Eigentümer zustimmen.

Die Arbeiten auf der Düsseldorfer Straße in Ohligs für schnelles Internet laufen – Firmen haben Interesse, die Leitungen zu pachten.

Von Björn Boch

Solingen. 57 Eigentümerinnen und Eigentümer haben die Technischen Betriebe (TBS) für Glasfaser an der Düsseldorfer Straße in Ohligs angeschrieben. „Wir haben bereits nach wenigen Tagen die Erlaubnis, 19 Häuser anzuschließen“, erklärt Sebastian Richter, Gigabitkoordinator bei der Stadt. Die Zahl der Immobilien sei höher als 57 – Glasfaser soll verlegt werden vom Beginn der Fußgängerzone bis zur Kreuzung Lennestraße.

Wie berichtet, legen die TBS auf der Düsseldorfer Straße während der Sanierung Glasfaserkabel in Eigenverantwortung. Telekommunikationsunternehmen fanden sich dafür nicht. Nun, da die Kabel verlegt werden, gebe es aber bereits Interessenten zum Pachten der Leitungen, betont Martin Wegner, Technischer Leiter der TBS.

Glasfaser in Ohligs: Keine Angaben zur Investitionssumme

Wegner ist sich sicher: „Die Refinanzierung wird funktionieren, weil diese Technik die Zukunft ist. Wir wissen nur noch nicht, bis wann.“ Das hängt letztlich auch von den Verhandlungen mit Telekom, Vodafone und Co. ab. Zur Investitionssumme in Ohligs machen die TBS derzeit keine Angaben – auch, um die Refinanzierung nicht zu gefährden.

Bei den aktuellen Bauarbeiten werden sowohl die Hauptstränge als auch die Anschlüsse in Richtung einzelner Immobilien bereits gelegt. „Unser Ziel ist, möglichst alle Eigentümer zu ermuntern, mitzumachen. Je mehr Kunden wir haben, desto einfacher ist es, das Netz am Markt anzubieten“, sagt Tobias Ziemann, Abteilungsleiter Solicom. Und davon profitierten dann wiederum die Einzelhändler und Anwohner.

Die Maßnahme ist für Eigentümer kostenlos, allerdings brauchen die TBS die Erlaubnis, weil das Glasfaserkabel durch die Hauswand – und damit Privateigentum – verlegt wird. Ziemann: „Sollte ein Eigentümer das nicht gestatten, legen wir das Kabel trotzdem – aber nur bis kurz vor die Hauswand.“ Eine Frist wird in dem Schreiben nicht genannt. „Schnellstmöglich“ sollten sich alle melden, die Interesse haben, heißt es von den TBS.

Werden die aktuellen Arbeiten nicht genutzt für die Zustimmung, gibt es die Chance erst wieder in fünf Jahren. So lange gilt dann eine Aufbruchsperre. „Und später übernehmen die TBS auch die Kosten nicht mehr“, so Wegner. Liegt das Glasfaserkabel dann im Haus, komme es auf die Anbieter an. Jeder Gewerbetreibende und alle Mieterinnen und Mieter müssten sich bei Interesse selbst um ihren Anschluss kümmern und prüfen, welche Anbieter für ihre Adresse Glasfaser im Angebot haben.

Neben den postalischen Adressen auf der Düsseldorfer Straße profitierten einige Eckhäuser – für den Bereich rund um den Ohligser Markt komme der Ausbau zu spät. Entsprechende Kapazitäten für das Gebiet in den Hauptleitungen würden aber bereits eingeplant, betonen die TBS.

Aus Sicht der Technischen Betriebe sei von Anfang an klar gewesen, dass bei der Baumaßnahme die „grundsätzliche Infrastruktur für Glasfaser“ – etwa Rohre und Verteilerknoten – berücksichtigt werde. Allerdings habe sich „kurzfristig“ kein Anbieter gefunden, der Kabel verlegen wollte – wobei „kurzfristig“ bei Telekommunikationsriesen ein Jahr und mehr bedeuten könne. Vom Gesetzgeber sei es so gedacht, dass in der Regel private Anbieter ausbauen sollen.

Allein 2022 habe es für die Fußgängerzone zwei Abfragen gegeben. Für die Verlegung in Eigenverantwortung war dann ein politischer Beschluss notwendig – nichtöffentlich, um das Investitionsvolumen geheim zu halten.

Die Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft OWG, die Immobilien- und Standortgemeinschaft ISG und die CDU betonen indes, früh auf das Fehlen von Glasfaserplänen hingewiesen zu haben. Sie sehen es auch als Ergebnis der eigenen Nachfragen, dass nun Glasfaser verlegt wird. „Ein schneller Internetanschluss wird immer wichtiger, auch für die positive Entwicklung von Ohligs. Ich bin daher froh, dass die Solinger Verwaltung dem politischen Druck der CDU gefolgt ist“, so der stellvertretende Bezirksbürgermeister Marc Westkämper.

Solicom

Das städtische Glasfasernetz der Solicom ist aktuell rund 350 Kilometer lang. Vor allem genutzt wird es für die Anbindung von Kitas, Schulen und Stadtverwaltung an schnelles Internet (bis zu 1 Gigabit). Weitere Kapazitäten werden an Telekommunikationsunternehmen verpachtet.

solingen.de/inhalt/solicom

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