Ich mache den Umwelt-Check
Genossenschaft erzeugt nachhaltigen Strom in Solingen
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Zum heutigen Abschluss unseres Umwelt-Checks stellen wir die „BürgerEnergie Solingen“ vor.
Von Daniela Neumann
Solingen. Alle können mitmachen und helfen, vor Ort in Solingen nachhaltigen Strom zu erzeugen. Auch wenn man selbst keine geeigneten Flächen für Photovoltaik-Module (PV-Module) zur Verfügung hat. Über eine Mitgliedschaft bei der Genossenschaft „BürgerEnergie Solingen eG“ (BESG) ist es möglich, Geld-Geschäftsanteile zu erwerben. Mit diesen als Grundlage wird der Bau von Photovoltaik-Anlagen auf ausgewählten, geeigneten städtischen Gebäuden finanziert.
2014 hat Horst Berg die BESG mitgegründet. „Ziel war eine direkte Bürgerbeteiligung und der Bau von PV-Anlagen“, fasst der Solinger Volkswirt zusammen. Und eine Genossenschaft sei eine ausgesprochen demokratische Form dafür. Jedes Mitglied hat ein Stimmrecht, unabhängig von der Anzahl der Anteile. Mit mindestens einem Geschäftsanteil ist man dabei, das sind 500 Euro. „Die meisten haben einen Anteil oder zwei“, weiß Berg als Vertretungsberechtigter.
Ebenfalls im Vorstand ist neben Uwe Asbach die Solingerin Katja Blumenberg. Die Geo-Informatikerin hat weitere Zahlen parat: 353 Mitglieder zählt die Genossenschaft aktuell, und seit dem ersten Bau 2015 haben die Engagierten über 800 000 Euro in Solingen in umweltfreundliche Solaranlagen investiert.
Los ging es damals mit einer Anlage bei den Technischen Betrieben. Und die neueste PV-Anlage ging vor wenigen Wochen am Rennpatt auf dem dortigen Schulgebäude in Betrieb. Insgesamt wurden 14 solcher Anlagen in Solingen installiert. Vier von ihnen sind verpachtet. Auf der Theodor-Heuss-Schule soll bis Mitte des Jahres eine weitere Anlage aufgebaut werden: „Die Planung ist bereits abgeschlossen“, freut sich Horst Berg. Er und Katja Blumenberg haben sich deutschlandweit umgehört und festgestellt, dass die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Genossenschaft und den hiesigen Stadtwerken ziemlich einzigartig sein muss.
So sind die Stadtwerke Solingen (SWS) Direktvermarkter für die Genossenschaft, das heutige Produkt heißt „BergischGrün – Der Solinger Bürgerstrom“. Bald werde hier der Anteil an regionalem, also in Solingen erzeugtem Strom über 50 Prozent sein, sagt Blumenberg. Dass es kontinuierlich weitergegangen sei, habe nun auch am sogenannten Osterpaket gelegen: Das sei nochmal ein Schuss Förderung aus der Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gewesen.
Wer also den „Bürgerstrom“ namens „BergischGrün“ bei den SWS bucht, macht es nachhaltig so wie beim grundsätzlich klimatechnisch empfohlenen Einkauf von regional und biologisch erzeugen Lebensmitteln, wenn man einen Vergleich bemühen möchte. Und wer Mitglied der Genossenschaft wird, legt sein Geld für einen guten Zweck zur Seite. Auf eine Gewinnausschüttung haben die Mitglieder der BESG bisher verzichtet. Informationen unter: Tel. 5 99 25 43