Solingens Partnerstädte

Förderverein freut sich auf Besuche in Blyth

Im September 2022 lud die Stadt Vertreter ihrer Partnerstädte nach Solingen ein, darunter auch Blyth.
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Im September 2022 lud die Stadt Vertreter ihrer Partnerstädte nach Solingen ein, darunter auch Blyth.

Heute endet unsere Serie über Solingens Partnerstädte mit Blyth in Nordengland.

Von David Bieber

Die Stadt Solingen und ihre Partnerstadt in England, Blyth, feiern in diesem Jahr 60-jährigen Geburtstag. Seit 1962 existiert die Partnerschaft. Das wollte der Förderverein der Städtepartnerschaft Solingen und Blyth um seinen ersten Vorsitzenden Jan-Claudius Salewski eigentlich zum Anlass nehmen, um eine kleine Delegation aus dem nordenglischen Küstenstädtchen mit knapp 37 000 Einwohnern in die Klingenstadt einzuladen. Das ging aus organisatorischen und coronabedingten Gründen nicht.

Lediglich Anfang September vergangenen Jahres kam der Blyther Bürgermeister mit Frau zum von der Stadt organisierten offiziellen Städtepartnerschaftstreffen nach Solingen, um eine neue Partnerschaftsurkunde zu unterzeichnen (wir berichteten). Ein Besuch einer größeren Delegation sei aber wieder für Mitte Mai 2023 fest eingeplant.

„Zwei Jahre lang ist so gut wie gar nichts passiert. Die jährlichen Besuche konnten wegen der Coronavirus-Pandemie nicht erfolgen“, sagt der 53-jährige Salewski. Zumal die Engländer aus der einstigen Hafen- und Werftstadt bereits signalisiert hätten, lieber mit einer größeren Delegation nach Solingen zu kommen. „Unsere Partnerorganisation fragte schon, wann es endlich wieder weitergeht mit den gegenseitigen Besuchen.“

Jan-Claudius Salewski redet vom 18. Mai 2023 als Datum des großen Wiedersehens. In diesem Frühjahr sollen die Engländer für mindestens fünf Tage nach Solingen kommen. Zusammen mit den englischen Freunden soll dann nachgeholt werden, was zuvor nicht möglich war. Bis dahin werde zusammen mit der Stadt geplant, was auf die Beine gestellt werden kann, um das Jubiläum gebührend zu feiern.

Bis dahin hat Salewski, der über eine Reise des Stadtrats nach Blyth im Jahre 2015 den ersten Kontakt mit dem Förderverein hatte und schon auf der Reise in den Verein eintrat, noch allerhand zu tun. „Nach der erfolgreichen Restart-Sitzung unseres Vereins haben wir alle Hände voll zu tun. Mittlerweile wird der Besuch der englischen Freunde intensiv vorbereitet.“

Avisiert sind auch wieder regelmäßige gegenseitige Besuche und das Wiederaufleben des vor der Pandemie gut angelaufenen Bandaustausches. „Vor der Coronavirus-Pandemie haben wird Künstler und Bands nach Blyth gebracht, die dort auf Festen aufgetreten sind. Ich denke da zuletzt an Leonora. Aber auch unsere englischen Freunde waren schon mit zwei Bands in Solingen.“ Das alles soll wieder ins Rollen gebracht werden.

Auch würde Salewski gerne mehr machen, neue Ideen verwirklichen. In diesem Zusammenhang bemängelt er, dass er Schwierigkeiten habe, an finanzielle Unterstützung für Partnerschaftsprojekte zu kommen. „Ich finde, dass wir ein wenig stiefmütterlich behandelt werden.“ Zwar wisse der Vorsitzende auch um die angespannte Haushaltslage der Stadt. „Die Engländer sind da sehr pfiffig und kommen immer irgendwie an Mittel und Töpfe ran.“

Ein weiteres großes Thema ist laut Salewski die Mitgliedergewinnung und Suche nach geeigneten Nachfolgern im Vorstand. Salewskis Vertreter ist Bernd Krebs, der bereits über 80 Jahre alt ist. Der Förderverein, den es seit 2014 gibt, müsse sich breiter aufstellen und sich fragen, wie er auch für jüngere Menschen attraktiv bleibe. Schließlich „können wir nicht nur mit dem Angebot locken, alte Schlösser in England zu besichtigen“, sagt Salewski, der besonders die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen aus Blyth schätzt.

Er würde sich überdies wünschen, wieder eine Schule in Blyth und Umgebung zu finden, die Interesse an einem Schüleraustausch habe. Denn damit hatte es ursprünglich einmal angefangen. Die offizielle Partnerschaft geht nämlich auf einen regelmäßigen Schüler- und Jugendaustausch seit 1951 zurück. Dass dies aber ein schwieriges Unterfangen ist, liegt laut Salewski hauptsächlich an der englischen Gesetzgebung. „Die Lehrer haben kaum Interesse an Austauschfahrten, da sie voll in die Haftung genommen werden bei den Reisen und das Risiko für die Lehrer daher zu groß ist, heißt es aus Blyth.“

Hintergrund

Der langjährige Vorsitzende und spätere Ehrenvorsitzende des Freundschaftsvereins, Bernd Clemens, ist im Dezember 2022 gestorben. Clemens hat den Verein in der jetzigen Form maßgeblich aufgebaut und die Freundschaft mit Blyth nachhaltig gefestigt.

Solingens Partnerstädte

Hier geht es zu den vorhergenden Berichten in unserer Städtepartnerschaftsserie:

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