Landtagswahl 2022
FDP-Generalsekretär setzt auf weniger Bildungs-Bürokratie
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Bijan Djir-Sarai unterstützt Nina Brattig im Wahlkampf.
Von Simone Theyßen-Speich
Solingen. Die Themen Bildung, Chancengleichheit und Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund stehen ganz oben auf der Liste der FDP-Landtagskandidatin Nina Brattig. Gestern besuchte sie das Bildungs- und Familienzentrum „Spitze“ am Ufergarten. Dessen Vorsitzender Rasim Cetin verknüpft in seinem Nachhilfeinstitut diese Themen, hat doch die große Mehrheit der gut 80 Nachhilfeschüler bei „Spitze“ einen Migrationshintergrund.
Begleitet wurde sie bei ihrem Besuch von dem neu gewählten Generalsekretär der Bundes-FDP Bijan Djir-Sarai, der einen spontanen Zwischenstopp in Solingen machte. Der 45-Jährige ließ sich vor Ort die Probleme bei der tagtäglichen Umsetzung der politisch geförderten Bildungsangebote erläutern.
„Bei den Angeboten aus dem Bildungs- und Teilhabe-Programm gibt es teilweise drei bis vier Monate Bearbeitungszeit“, skizzierte Georg Schubert die komplizierte Koordinierung zwischen Antragstellung durch die Schulsozialarbeit und Bewilligung durch das Jobcenter. „In vielen Fällen bieten wir schon über Wochen die Nachhilfe an, ohne zu wissen, ob die Bewilligung, die abhängig vom Hartz-IV-Bezug ist, erfolgt“, so Schubert, der sich als Nachhilfelehrer bei „Spitze“ und auch im Verein „Gräfrath hilft“ engagiert. Ein weiteres Problem seien die sprachlichen Barrieren: „Unsere Elternschaft versteht das ganze System nicht“, so Georg Schubert.
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Wie wichtig die Förderung für viele Kinder und Jugendliche aber gerade angesichts der Corona-Pandemie ist, betonte Nina Brattig. „Wir sehen jetzt, dass leistungsmäßige aber auch psychische Defizite entstanden sind – quer durch alle Schulformen.“
Bijan Djir-Sarai sieht auch große Aufgaben bei der Integration der erwachsenen Geflüchteten. „Gerade bei den Menschen aus der Ukraine sehen wir viele, die mit guten Qualifikationen nach Deutschland kommen. Hier müssen sie aber oft erleben, dass die Qualifikation nicht ausreicht, um ihren Beruf ausüben zu können“, kritisiert der FDP-Bundestagsabgeordnete zu hohe Bürokratie-Barrieren. Das sei eine zeitliche und psychische Belastung für die Betroffenen. Auch Nina Brattig betont: „Weniger Bürokratie könnte auch den Pflegenotstand hier bei uns lösen.“