Personalmangel in der Gastronomie

Fachkräfteproblem köchelt in der Küche

Vorsitzender Benno Sasse (am Topf) begrüßte Kollegen, Freunde und Ehrengäste an neuem Ort: in der Gläsernen Werkstatt.
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Vorsitzender Benno Sasse (am Topf) begrüßte Kollegen, Freunde und Ehrengäste an neuem Ort: in der Gläsernen Werkstatt.

Club der Köche möchte Nachwuchs unterstützen – und nach außen hin sichtbarer werden.

Von Holger Hoeck

Solingen. Die Gastronomie hat in der Pandemie und der Energiekrise vor schwerwiegenden Herausforderungen gestanden. Das wurde noch einmal deutlich beim Frühjahrsempfang des bergischen Vereins Club der Köche Rhein-Wupper. Doch die Mitglieder beschäftigte noch viel mehr: Fachkräftemangel, die grundlegende Suche nach Nachwuchs sowie die Sichtbarkeit des Vereins nach außen hin.

Traditionell lädt der Club Mitglieder, Freunde und Ehrengäste zu einem Frühjahrsempfang ein. Doch beim jetzigen Termin in der Gläsernen Werkstatt fehlten die eigentlichen Hauptakteure: „Wir wollten drei Personen für ihre zehnjährige Mitgliedschaft im Verband der Köche Deutschlands ehren, doch zwei haben heute Morgen abgesagt. Der Dritte hat sich nicht gemeldet“, bedauert Vorsitzender und Küchenmeister Benno Sasse. Doch es gab genug Gesprächsstoff.

Während die Besucher bei einem Rundgang mit Almuth Finke von der Stadtentwicklungsgesellschaft den neuen Ort kennenlernten, bereiteten Benno Sasse und Kassierer Thomas Wichtrup eine Sauce Hollandaise für das anschließende Spargelessen vor. „Wir möchten die heutige Zusammenkunft nicht nur für einen Austausch unter Kollegen nutzen, sondern auch erörtern, welche neuen Wege wir einschlagen könnten, um dem Verein wieder frisches Leben einzuhauchen“, betont Sasse ein weiteres Ziel des Treffens. Besonderes Anliegen sei hierbei das Akquirieren junger Köche. „Für sie hat sich die Thematik einfach geändert. Früher war für Nachwuchsköche nicht das Internet das soziale Netzwerk, sondern der Club der Köche. Viele möchten sich halt nicht mehr binden. Und oft fehlt ihnen auch einfach die Zeit angesichts diverser Hobbys und Interessen.“

Köche möchten im Bergischen präsenter werden

Die Premiere in der Gläsernen Werkstatt könne zudem ein Anfang für weitere Aktionen sein. „Wir müssen etwas unternehmen, um auch in der Öffentlichkeit wieder präsenter zu werden. So haben wir uns schon überlegt, ein regionales Lebensmittel wie etwa die Kartoffel zu nehmen, um hiermit an diesem Ort internationale Speisen zuzubereiten. Es soll ein Signal sein, zu zeigen, dass man etwas gemeinsam machen kann.“

Der Verein verfolgt auch das Ziel, den Nachwuchs zu unterstützen und den Berufsstand nach außen hin zu präsentieren. „Hinzu kommt noch der Fachkräftemangel. Daher ist es heute umso wichtiger, sich im Gastronomiebereich attraktiv aufzustellen, was jedoch angesichts der Arbeitszeiten nicht leicht fallen dürfte“, sagt Sasse. Zu einem guten Koch gehöre auch, dass der Job mit einer gewissen Passion ausgeübt werde.

Bürgermeister sieht politische Diskussion rund ums Essen

Bürgermeister Thilo Schnor (Grüne) blickte in seinen Grußworten zunächst auf die Entstehungsgeschichte des Vereins zurück, fand dann aber schnell zurück in die Gegenwart. „Deutschland hat sich im kulinarischen Bereich auch durch Zuwanderung gewandelt. Essen ist südlicher und internationaler geworden. Es wird angesichts von Klimawandel und Artenschutz aber auch zunehmend politischer. Es bleibt indes auch weiterhin ein Lebensgefühl.“

Der Club

Aktuell gehören dem Club 45 der rund 250 Berufsköche aus Solingen, Remscheid, Leverkusen, Langenfeld, Leichlingen, Hilden, Haan, Burscheid, Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen an. 1969 wurde der Club gegründet.

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