Nachruf
Eva Wieden von Violettas Puppenbühne ist verstorben
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Die 70-Jährige war auf vielen künstlerischen Feldern aktiv.
Von Philipp Müller
Solingen. Mit 70 Jahren ist jetzt die Gründerin von Violettas Puppenbühne, die Künstlerin Eva Wieden nach langer Krankheit verstorben. Schon im vergangenen Jahr musste sie ihre Bühne und ihr Atelier im Südpark aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Mit Eva Wieden verliert die Stadt Solingen eine Persönlichkeit, die rund drei Jahrzehnte das kulturelle Leben prägte.
1992 wurde die Puppenbühne gegründet. Eher aus Zufall, wie ihr Mann Wolfgang erzählt. Eine Freundin bot Eva Wieden in Düsseldorf einen Platz in einem Kurs für Puppenbau an. Von 1998 bis 2012 machten die Wiedens dann Tausende Kinder im Puppentheater am Böckerhof glücklich. 2015 folgte der Umzug in den Südpark. Violetta hieß die Bühne, weil die gemeinsame Tochter der Wiedens Julia-Violetta heißt. Für sie wurde auch die erste Bühne gebaut.
Dass die selbst geschriebenen und vertonten Stücke so viel Tiefgang und Ausdruck hatten, lag auch an der langjährigen und breiten Ausbildung Eva Wiedens. Als Tochter eines Geigers studierte sie von 1965 bis 1969 Violine in Weimar. Doch es zog sie auf die Bühne. An der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Ost-Berlin folgte die weitere Ausbildung. Zusätzliche Fortbildung im Bereich Regie machte sie dann zur kulturellen Allrounderin.
Was von Eva Wieden bleiben wird, ist nicht nur Erinnerung. Ihre Puppen hat sie verkauft. Sie legen weiter Zeugnis ab über das große Geschick, mit der sie ihre Figuren formte. Ihre Nonnen waren 2019 noch im Gerhard-Berting-Haus zu sehen. Bleiben werden die Erinnerungen auch an Stücke, die sie zu Themen der Feuerwehr und Polizei geschrieben hatte. Damit zogen die Wiedens in Kitas und Schulen. Und bleiben wird ihr ewig wacher und neugieriger Blick. Eva Wieden wird in Gräfrath still im Familien- und Freundeskreis beigesetzt.