Hofläden im Bergischen

Naturlandhof – zum Anfassen und Probieren

Obst und Gemüse kommen direkt nach der Ernte in den Laden.
+
Obst und Gemüse kommen direkt nach der Ernte in den Laden.

Das Solinger Tageblatt stellt Hofläden im Bergischen vor – heute Et Höffken.

Von Deniz Karius

Solingen. Honig, Biogemüse oder Süßes: Das Buch „Hofläden & Manufakturen Bergisches Land“ präsentiert Betriebe der Region, die ihre Produkte selbst herstellen. Das ST stellt einige vor. Heute Et Höffken.

Aus dem Halbschatten des Tunnelgewächshauses leuchten rote Tomaten – große wie kleine – und verströmen ihren typisch würzig-herben Duft. Auch die Paprika auf einem weiteren Feld sind schon fast reif, das Basilikum lockt mit seinem unverwechselbaren Aroma, und der wilde Pflaumenbaum trägt schwer an seinen zahlreichen kleinen, gelben, süßen Früchtchen. „Der hat sich selbst ausgesät, und wir haben ihn dann stehen lassen“, sagt Julia Höffken vom Et Höffken, dem riesigen Hofladen vom Biohof Gut Hohenscheid im Schatten der gleichnamigen Burg. Und so wie dieser gedeiht alles auf dem 27 Hektar großen, im Vollerwerb geführten Solinger Hof: Es werden Salate, nahezu alle Kohlsorten, Kürbisse, Zucchini, Auberginen, Kartoffeln, Porree, Zuckermais, Rote Beete, Sellerie, zur Saison auch Erdbeeren, und jede Menge Kräuter angebaut und verkauft. Auch die Tiere des Hofs gedeihen und fühlen sich sichtlich wohl.

Auf die freilaufenden Legehennen und Masthähnchen geben drei Ziegenböcke Acht, damit sie nicht der Habicht holt; auch die Gänse und die Schweine des Hofs – letztere sind Bunte Bentheimer, eine alte, robuste Rasse also – genießen Frischluft. Gefüttert werden sie alle, wie es sich für einen zertifizierten Naturlandhof gehört, mit selbst angebautem Getreide und etwas zugekauftem Mischfutter.

Seit 30 Jahren bewirtschaften Julia und Theo Höffken den Hof, den Theo von seinem Vater übernahm. Der wurde bis dahin konventionell geführt. Das Ehepaar – beide sind gelernte Gärtner – stellte von Beginn an auf Biobetrieb um. „Zuerst hatten wir nur einen Minihofladen, in dem wir ausschließlich selbst erzeugte Produkte anboten. Aufgrund von Kundenwünschen haben wir das Sortiment nach und nach erweitert“, sagt Julia Höffken.

Und das kann sich sehen lassen: Direkt vom Acker in den Laden kommt das frische Gemüse, auf das die 54-Jährige besonderen Wert legt, es gibt die frischen Eier ihrer Hennen, die Kräuter und zu bestimmten Terminen das Fleisch vom Hof. In einer riesigen Theke locken viele Sorten Käse, darunter auch von Julia Höffken selbst zubereiteter Frischkäse, zum Kauf.

Darüber hinaus wird vieles mehr – alles in Bioqualität und einiges auch vegan – angeboten, zum Beispiel Säfte, Weine, Schokoladen, Molkereiprodukte, Trockenwaren wie Mehl und Nudeln, Brot und Kuchen. Der Kuchen kann übrigens auch in einer gemütlichen Sitzecke bei einer frisch aufgebrühten Tasse Kaffee genossen werden. Oder die Kunden suchen sich auf der reizvollen Terrasse oder im Garten einen Platz, um ein wenig vom Alltag abzuschalten und die märchenhafte Landschaft rings um den Hof herum auf sich wirken zu lassen. „Manche kommen auch zum Frühstücken zu uns“, sagt Julia Höffken.

Das alles macht natürlich viel Arbeit: „Dazu gehört eine ganze Menge Idealismus. Unser Tag beginnt um sechs Uhr morgens und endet nicht selten um 22 Uhr“, sagt Julia Höffken, deren Mann samstags überdies um halb vier in der Frühe aufsteht, um die hofeigenen Produkte auf dem Monheimer Markt anzubieten. „Aber es geht uns um den Erhalt des Bodens und der Natur“, sagt Julia Höffken. „Und auch darum, ein bisschen Aufklärungsarbeit zu leisten.“ So dürfen große und kleine Besucher bei Hofführungen, die unter dem Motto „Naturlandhof zum Anfassen“ stehen, auch mal dabei helfen, die Hühner in den Stall zu bringen, die Schweine zu füttern oder im September auf dem Acker die Kartoffeln auszubuddeln, damit auch Fragen wie diese geklärt werden können: „Mama, wo kommen eigentlich die Pommes her?“ Außerdem bietet eine Heilpädagogin auf Et Höffken Bauernhofspielgruppen an.

Et Höffken, Hohenscheid 1

www.et-hoeffken.de

Das Buch

Titel: „Hofläden & Manufakturen Bergisches Land“, Herausgeber Rheinland Presse Service GmbH, ist im Wartburg Verlag in Kooperation mit der B. Boll Mediengruppe erschienen.

Texte: Autoren und Autorinnen sind Melanie Aprin, Felix Förster, Marcus Italiani, Patrick Jansen, Deniz Karius, José Macias, Anne Richter, Cristina Segovia-Buendía, Christian Werth und Christine Zacharias.

Handel: Das Buch ist für 16,90 Euro im Handel, beim ST und online erhältlich: www.bergisch-bestes.de

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

39. Spielfest: Hier kommen Kinder der Natur auf die Spur
39. Spielfest: Hier kommen Kinder der Natur auf die Spur
39. Spielfest: Hier kommen Kinder der Natur auf die Spur
Marktplatz: Bleibt es beim Eröffnungstermin?
Marktplatz: Bleibt es beim Eröffnungstermin?
Marktplatz: Bleibt es beim Eröffnungstermin?
Was suchen wir hier?
Was suchen wir hier?
Was suchen wir hier?
Halfeshof will Jungen ein Zuhause geben
Halfeshof will Jungen ein Zuhause geben
Halfeshof will Jungen ein Zuhause geben

Kommentare