Pina-Bausch-Saal

Zauberflöte trifft Star Wars: Viele Jüngere schauen Oper aus einer weit entfernten Galaxie

Mit Bluescreen-Technik werden die Geschehenisse auf der Bühne in die Weltraum-Optik der Star-Wars-Filme eingefügt und zeigen „Die Zauberflöte“ in ganz neuem Licht.
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Mit Bluescreen-Technik werden die Geschehenisse auf der Bühne in die Weltraum-Optik der Star-Wars-Filme eingefügt und zeigen „Die Zauberflöte“ in ganz neuem Licht.

„Die Zauberflöte“ – kombiniert mit Figuren der Star-Wars-Filmreihe – lockte viele Besucher in den Pina-Bausch-Saal. Darunter erfreulich viele Jüngere.

Von Wolfgang Günther

Solingen. Gleich zweimal gastierte das Theater Krefeld / Mönchengladbach am Wochenende mit Mozarts beliebtester Oper „Die Zauberflöte“ im Theater und Konzerthaus Solingen, der Pina-Bausch-Saal war ausverkauft. Das Kulturmanagement hatte eine gute Wahl getroffen. Sehr erfreulich war das bunt gemischte Publikum mit sehr vielen Kindern und Jugendlichen. Das lag sicher an der Ankündigung, dass es sich um eine ganz besondere Aufführung für alle Generationen handeln würde.

Der Regisseur Kobie van Rendsburg hatte mit dem Bühnenbildner Steven Koop die Handlung der Oper konsequent in eine ferne Galaxie verlegt, und alle Mitwirkenden in Personen der Star-Wars-Filmreihe verwandelt. Und diese Metamorphose funktioniert wunderbar, geht es doch sowohl in der Oper wie auch im Science-Fiction-Imperium um die ewigen Konflikte zwischen Gut und Böse.

Ist es im Raumschiff der Bösewicht Darth Vader, spinnt in der Oper die gestürzte Königin der Nacht ihre finsteren Intrigen gegen den Freund der Menschen Sarastro, der ihre Tochter gefangen hält. Prinz Tamino verliebt sich in ihr Bildnis und soll sie befreien, und der entmachteten Königin die Herrschaft über die Galaxis erneut beschaffen.

Das alles wird ergänzt durch viel Personal auf der Bühne. Stormtrooper vom Todesstern bewachen die Gefangenen, Druiden und Solinger Kinder wuselten als Ewoks und Jawas über die Bühne, und Monostatos, der fiese Komplize der Königin der Nacht sieht aus wie Darth Maul. Natürlich darf auch der allwissende kleine Jedi-Meister Yoda nicht fehlen.

Die Aufführung verblüfft durch eine wunderbare technische Umsetzung dieser Idee. Der Weltraum wird in immer neuen Projektionen dargestellt, auch in den überwältigenden Bildern und Motiven sind beide Welten von Gut und Böse vertreten, während das Ensemble auf der Bühne singt. Aber der Regisseur verrät seine handelnden Personen nicht an billigen Klamauk, er findet Wege, den feinen Spaß behutsam einzusetzen.

Kombination aus Oper und Science Fiction begeistert

Bei aller Weltraum-Optik muss der Zuschauer aber keine Note von Mozart missen, an der Musik wird nicht gerüttelt. Die Bergischen Symphoniker standen unter der Leitung von Sebastian Engel, und waren auch in dieser außergewöhnlichen Inszenierung immer präsent.

Dazu kam vom Niederrhein ein großartiges und ausgewogenes Ensemble von Chor und Solisten. Genannt werden soll hier Sophia Theodoridis in der Rolle der Königin der Nacht. Die gewollt eisigen Töne ihrer geschliffenen Koloraturen füllten den Saal. Für dieses ungewöhnliche, aber sehr unterhaltsame Opernereignis in einer fernen Galaxie dankte Jung und Alt mit langen stehenden Ovationen. „Möge Mozart mit dir sein“ wurde als Abschiedsgruß projiziert.

Regisseur Kobie van Rensburg

Kobie van Rensburg wurde in Johannesburg geboren. Seine Ausbildung als Tenor führte zu ersten Erfolgen auf den Bühnen in Südafrika. Am Münchner Gärtnerplatztheater inszenierte er seine erste Oper, und ist ein gefragter Regisseur auf den Bühnen der Welt.

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