Konzert
Drahtzieher im Mumms: Endlich wieder Live-Musik
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Rückkehr nach langer Corona-Pause.
Von Andreas Römer
Solingen. Endlich wieder Live-Musik im Mumms: Die Solinger Band Drahtzieher spielte – und heizte den Gästen mit ihrem erdigen Rock am Samstagabend richtig ein. Zunächst hatte Sänger Ingo Leuchter für einen Schrecken bei den Gästen gesorgt, als er ankündigte, den Abend mit Karnevalsliedern bestreiten zu wollen. Doch das wurde schnell als Scherz entlarvt. Im Mumms wollte nämlich niemand Karneval feiern an diesem Abend. Hier hatte man Lust auf Rock.
„Wir haben schon einmal hier gespielt“, erinnerte sich Leuchter. „Das war das letzte Konzert vor dem Corona-Lockdown“, erzählt er. Am 7. März 2020 rockten die Drahtzieher das bisher letzte Mal im Mumms – genau dort legten sie jetzt quasi einen Neustart hin.
Die Solinger spielten am Samstag mehr als zwei Stunden ihre Lieblingslieder und genossen sichtlich die Atmosphäre in der rappelvollen Kneipe. Es ist etwas Besonderes im Mumms zu spielen – die Bühne bietet kaum Platz für die Musiker, sehen kann man sie je nach Standort auch kaum. Aber darauf kommt es gar nicht an.
Der Sound ist etwas ganz Besonderes. Gut abgemischt vom Team der Hexagon-Studios spielten die Drahtzieher nicht einfach Coverversionen, sie interpretierten die Hits neu, spielten sie in ihrem eigenen, gitarrenlastigen Sound. Selbst die Disco-Nummer „Tainted Love“, mit der Soft Cell vor mehr als 40 Jahren erfolgreich war, bekam einen „Drahtzieher-Sound“ verpasst.
Die Gäste erweisen sich als textsicher
Daneben wurden zahlreiche Songs von bekannten Bands wie den Rolling Stones, Status Quo, Dr. Feelgood oder Ike und Tina Turner gespielt. Dass sie vor allem Uralt-Nummern im Programm haben, kam gut an. Die Gäste rockten mit und erwiesen sich bei mancher Nummer als durchaus textsicher, wie es Sänger Ingo auffiel.
Daneben bemerkte er, dass die Band einmal festgestellt habe, dass man vor allem Musik spiele von Musikern, die schon tot seien. Das spielte aber beim Konzert im Mumms keine Rolle, denn gute Musik ist zeitlos. Da tobte das Publikum als „Sie hieß Mary-Ann“ ertönte, ein Lied, das Freddy Quinn schon 1956 gesungen hat.
Die Drahtzieher spielen seit 2006 zusammen, allerdings nur nebenberuflich. Nach der Coronakrise – und kaum Möglichkeiten aufzutreten – geht es nicht nur hier im Mumms wieder los. Die Drahtzieher haben schon weitere Termine fest gebucht. So kann man sie am Vatertag (Donnerstag, 18. Mai, Christi Himmelfahrt) auf der Bierbörse in Solingen hören – und am 22. September spielen sie dann im Walder Kotten.