Aufführung
Die Zauberflöte reist durch Star-Wars-Welten
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Bei den Aufführungen in Remscheid und Solingen werden Kinder zu Filmfiguren.
Von Philipp Müller
Solingen. Regisseur Kobie van Rensburg freut sich auf die Aufführung „seiner“ Zauberflöte im Solinger Pina-Bausch-Saal und im Teo Otto Theater in Remscheid in der kommenden Woche. Er verspricht nicht weniger als ein großes Musik- und Bild-Spektakel. Denn Tamino, die Königin der Nacht und die anderen Sänger und Darsteller treten in der Kulisse der berühmten Filme von „Star Wars“ auf. Mittendrin sind jeweils fünf Kinder aus den beiden Städten. Sie werden im Bärenkostüm zu Ewoks, friedliebende Gestalten aus dem Film. Und in einer anderen Szene von Mozarts Oper werden sie zu Jawas, den listigen Plünderern. Diese Woche probten die Kinder im Solinger Kammermusiksaal bereits ihre Rollen.
Die Inszenierung der Zauberflöte hatte am Krefelder und Mönchengladbacher Theater bereits 2018 Premiere. Es wurde ein Erfolgsstück. Rund 40 ausverkaufte Vorstellungen gab es. Vor allem junges Publikum habe die Inszenierung gereizt, berichtet der Regisseur: „Die Menschen haben gebettelt, um an Karten zu kommen.“ Das muss man nicht für kommende Woche, noch sind Eintrittskarten für alle Termine erhältlich ().
Doch warum ist die Version der Krefelder und Mönchengladbacher so beliebt? Alles fängt mit dem Bild-Spektakel an. Die Sängerinnen und Sänger spielen vor einem sogenannten Blue Screen. „In Echtzeit wird das gefilmte Blau durch Weltall-Szenen ersetzt. So stehen sie mitten in Star Wars. Das wird dann auf einer Leinwand in der Bühne sehr groß sichtbar“, sagt der in Südafrika geborne Regisseur.
Zauberflöte ist Science-Fiction das 18. Jahrhunderts
Kobie van Rensburg verspricht, dass das alles sehr gut zur Musik Mozarts und dem Libretto von Emanuel Schikaneder passt. Überhaupt sei die Zauberflöte ähnlich wie später der Film „Pulp Fiction“ ein Stück Science-Fiction aus dem dem 18. Jahrhundert, dazu passten auch die Szenerie und die Gedanken aus Star Wars. Der Held, Luke Skywalker, ist aus Sicht van Rensburgs sehr ähnlich zu Tamino aus der Zauberflöte: „Tamino und Luke Skywalker erkennen am Anfang nicht den Unterschied zwischen Gut und Böse.“ Und was ist mit Darth Vader? „Der kommt natürlich auch vor“, verspricht er. In welcher Szene, das verrät van Rensburg nicht. Es werde schon an einer ganz bedeutenden Stelle sein. Und Parallelen gebe es auch in anderen Figuren, sagt er: „Prinzessin Lea aus Star Wars und Tamina ähneln sich sehr.“
Warum die Kinder aus Remscheid und Solingen mitmachen, das hat einen einfachen Grund. Ewoks und Jawas sind jeweils nur rund einen Meter groß. Um den Größenunterschied zu den Sängern zu verdeutlichen, habe man über die Kulturämter der Städte die jungen Darstellerinnen und Darsteller eingeladen. „Die werden das toll machen“, freut sich van Rensburg, der früher selbst Opernsänger war und an der Met in New York auftrat.
Die Musik Mozarts wird von den Bergischen Symphonikern unter der Leitung von Sebastian Engel gespielt. „Jeden Ton, den Mozart komponiert hat, werden wir auch spielen. Anlehnungen an Star Wars wird es nicht geben.“ Dem 53-Jährigen kommt es darauf an, zu zeigen, dass der vermeintliche Kontrast einer zeitgenössischen Präsentation der Musik aus dem 18. Jahrhundert in der Bilderwelt der Fantasie aus dem 21. Jahrhundert gar keiner ist, sondern sich alles zu einem harmonischen und die Menschen begeisternden Abend verbindet.
So sehr van Rensburg von der Zauberflöte aus seiner Hand schwärmt, so sehr das Publikum sich bisher um Eintrittskarten riss, desto klarer erscheint: Solingen und Remscheid steht ein großes Opern-Ereignis bevor.
Aufführungen der Zauberflöte
Termine und Karten: Die Zauberflöte kommt am Donnerstag, 16. März, ins Remscheider Teo Otto Theater, Beginn ist um 19.30 Uhr. Tickets 39 Euro, Jugendticket: 6,50 Euro, Rabatt mit Theatercard an der Theaterkasse oder online: www.teo-otto-theater.de
Im Pina-Bausch-Saal des Solinger Theater und Konzerthauses gibt es am Samstag, 18. März, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 19. März, um 18 Uhr weitere Vorstellungen der Zauberflöte. Karten zwischen 34 und 45 Euro an der Theaterkasse, Schulklassen im Verband 8 Euro pro Person, Rabatt mit der Theatercard möglich. Tickets für beide Tage gibt es auch online unter: www.theater-solingen.de