Konzert
„Die Merscheider“ beweisen Vielseitigkeit
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Männergesangverein begeistert mit Frühjahrskonzert in der rappelvollen Dorper Kirche
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Schon im ersten Teil des Konzerts gab es viel Applaus für „Die Merscheider“, die Begeisterung äußerte sich mitunter auch in Pfiffen und Rufen. Zurecht, denn Chorleiter Ralf Leßenich und sein stimmstarkes Ensemble hatten ein vielseitiges Programm mitgebracht: Mit vier Instrumentalmusikern nahmen die rund 40 Sänger mit auf eine besondere Reise „in die Kreisläufe des Lebens“, wie Leßenich in seiner Begrüßung erklärte.
Dazu auch: Männerchor meldet sich fulminant zurück
Eigentlich hätte das Konzert des Merscheider Männergesangvereins am Samstagabend in der Cobra stattfinden sollen. Weil die dortige Halle gesperrt ist, mussten die Sänger ausweichen. In der rappelvollen Dorper Kirche überzeugten sie mal in kompletter Besetzung, mal als „kleiner Chor“, mal von Oboe (Pedro Moreira), Violine (Francisco Esteves), Piano (Andrea Wingen), Schlagwerk (Markus Kreuder) oder allem begleitetet.
Präsentiert wurden Spirituals wie Wilhelm Heinrichs „Blauer Mond“, Popstücke sowie Klassiker von Frank Sinatra und Louis Armstrong. Vielfach setzten insbesondere Oboe und Violine besondere Akzente und mit „Fly me to the moon“ überzeugte Andrea Wingen als Solistin am Piano.
Trotz nachdenklicher Töne kommt der Humor nicht zu kurz
Mit „Alles dreht sich im Kreis“ von den Höhnern zitierte der Chor zu Beginn sensibel das Motto des Konzerts und schickte die Zuhörer damit in ein nachdenklich stimmendes und dennoch unterhaltsames Konzert mit musikalischem Genussfaktor.
Stimmstark, gefühlvoll und voller Energie präsentierten die Merscheider etwa den Abschiedssong von einer großen Liebe, „Softly, as I leave you“, und Herbert Grönemeyers „Der Weg“, in dem er berührend seine tiefe Trauer um Frau und Bruder verarbeitet und schließlich doch Hoffnung und innerem Frieden Wort und Ton gibt.
Ralf Leßenich selbst führte als Moderator souverän und kompetent und durch das Programm und sparte auch nicht mit Humor. Locker setzte er sein Solostück „As time goes by“ ein zweites Mal an, weil er mit sich nicht zufrieden war. Er wolle schließlich eine vernünftige Aufnahme haben, kommentierte er mit Blick auf seine filmende Ehefrau. Für sein trockenes „Leßenich, die Zweite“ erntete er Lacher und nach absolvierter Leistung begeisterten Applaus.
Whitney Houstons „One moment in time“ sang sich auch in der deutschen Fassung „Jeder Tag bringt neues Glück“ in die Herzen der Zuhörer.